Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 142. Sitzung / Seite 219

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Ich habe das schon im Ausschuss gesagt: Für mich wäre es wichtig, dass man so einen Kranz von Centers of Excellence rund um die Universitäten aufbaut, mit ent­sprechenden Spin-off-Effekten, denn nur dann hat das Ganze einen Sinn, wobei der Standort nicht so wichtig ist. Als Niederösterreicher füge ich hinzu, dass ich es begrüße und es schon in Ordnung ist, wenn sich der Standort in Niederösterreich befindet. Wichtig ist, dass Ausbildung und Forschung eng verbunden sind, um zu einem Erfolg zu kommen.

Es hat auch keinen Sinn, jetzt zu sagen, es sei deshalb in Ordnung, weil der Abgeordnete Broukal beim FWF 30 Millionen € durchgesetzt hat, denn genauso wichtig ist die bessere Ausstattung der Universitäten, wo Zustände herrschen, die wirklich nicht leicht für die Studenten sind und nicht leicht zu einem Center of Excellence hinführen, da manche froh sind, wenn sie ihr Studium beendet haben. Daher ist es wichtig, dass man sich dessen bewusst ist, dass man hier ein Ganzes vor sich hat.

Ich denke da durchaus noch an mehrere Institute. Ich sage jetzt einmal Seibersdorf, das führt so ein gewisses Schattendasein. Warum ist das nicht ein Center of Excel­lence für Werkstofftechnologie? Warum gibt es nicht andere, wie zum Beispiel das Arsenal, das hervorragende Forschungsergebnisse hat? Ich rede von einem Kranz von Centers of Excellence, die um die Stammuniversitäten angesiedelt sind, in Innsbruck, in Graz und an sonstigen Standorten. Das bedeutet, dass man sozusagen eine durchgehende Bildungsschiene fahren kann, bis zu den international höchsten Spitzen.

Jeder weiß, dass eine Spitze nur dann entsteht, wenn man eine bestimmte Breite an Vorbildung hat. Daher halte ich diese Trennung, dass das eine  bevorzugt wird, während das andere ein bisschen nachhinkt, für ein falsches Konzept. Und ich sage das sehr deutlich: Das Konzept geht nur auf, wenn man an den Universitäten Lehr- und Lernbedingungen schafft, die die Chance eröffnen, zu den Spitzenausbildungsplätzen Europas und der Welt vorzustoßen.

Wir haben, Gott sei Dank, Menschen in Österreich, die diese Qualifikation aufweisen. Daher ist es gut, wenn man um diese Persönlichkeiten Institute aufbaut, um dann in einem europäischen Kontext letztlich bestehen zu können.

Wenn ich manchmal von Vernetzung der Universitäten und Sonstigem lese, dann muss ich sagen, das können nur jene sagen, die noch nie an einer Universität irgend­etwas vorgetragen haben. Jede Universität lebt davon, dass sie in einem hohen Maße vernetzt ist; ohne Vernetzung würde das bald ein dürrer Ast werden. Daher steht nicht die Standortfrage im Vordergrund, sondern die Menschen und deren Einbindung. Ich erinnere mich an die Diskussion über die Donau-Universität Krems. Da wollte Vize­kanzler Busek seinerzeit auch nicht zustimmen. Trotzdem zeigt sie – sie hat sich sehr gut entwickelt –, dass sie Entscheidung richtig war.

Ich bin überzeugt, wenn wir die Unterstützung geben – da gebe ich Abgeordnetem Grünewald auch Recht –, wenn man also für eine entsprechende Ausstattung mit Einrichtung und Mitteln sorgt, dann kann auch ein großer Erfolg erwartet werden, da dieser eng mit diesen Faktoren korreliert.

In diesem Sinne möchte ich ein herzliches Dankeschön sagen für die Einigung, zumindest zwischen den Sozialdemokraten und den Regierungsparteien, weil ich glaube, es ist ein guter Beitrag auf dem Weg zu mehr Wissen und zu höherer Aus­bildung, ja Höchstausbildung. Ich wünsche dem Institute of Science and Technology viel Erfolg. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP und der Frei­heitlichen.)

19.39

 


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