Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 144. Sitzung / Seite 35

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Politik im Bereich der Sicherheit heißt, den europäischen Kontext zu erkennen und sich zur internationalen Zusammenarbeit zu bekennen. Ein starker Motor in der Europäi­schen Union für die Zusammenarbeit ist Österreich, ist die österreichische Bundes­regierung und sind unsere Bundesministerinnen für Justiz und innere Sicherheit.

Was ist unser Ziel? – Unser Ziel muss sein, Österreich sicherer zu machen. Wir wissen genau, wenn Europa sicherer ist, dann erhöht sich sicherlich auch die Sicherheit in unserem Lande, und die Menschen leben in größerer Sicherheit.

Wir stehen zur Europäischen Union, und wir stehen hinter dem Amsterdamer Vertrag, der heute schon mehrmals zitiert worden ist, der Europa als Raum der Freiheit, der Si­cherheit und des Rechts definiert. Wir stehen hinter ihren Zielen, mit geeigneten Maß­nahmen für sichere Grenzen zu sorgen, Probleme im Asylbereich und der Migration gemeinsam zu lösen und unsere Bevölkerung bestmöglich vor der Kriminalität zu schützen.

Geschätzte Damen und Herren, vor allem in Richtung Opposition: Da ist Gemeinsam­keit gefordert und nicht Frontalopposition, die immer wieder von Ihrer Seite kommt. Ge­rade im Bereich der Sicherheit stehen wir vor großen Herausforderungen. Kriminelle organisieren sich über die Grenzen hinweg. Sie nutzen alle technischen Möglichkeiten und sie greifen auf modernste Kommunikationsmittel zurück.

Im Bereich Justiz und Innere Sicherheit haben wir rechtzeitig erkannt, dass wir zur effi­zienten Bekämpfung von internationaler Kriminalität eines verstärkt brauchen: grenz­überschreitende Kooperation der nationalen Polizeiorganisationen und der nationalen Strafverfolgungsbehörden, gemeinsame Verträge, so wie wir gestern den Prümer Ver­trag abgeschlossen haben, Erfahrungsaustausch, Vernetzung von Datenmaterial und schnellere internationale gegenseitige Unterstützung im Exekutivbereich und im Justiz­bereich.

Die Europäische Union hat im Haager Programm den Weg zu mehr Sicherheit in Euro­pa aufgezeigt, den wir gemeinsam gehen müssen. Hier sind die Instrumente angeführt, die wir brauchen, um mehr Sicherheit für unsere Bevölkerung zu erreichen. Das Haager Programm hat das vordringliche Ziel, die Einwanderungs- und Asylpolitik wei­terzuentwickeln. Wir brauchen eine gemeinsame europäische Regelung in diesen Be­reichen. Wir müssen die Menschen aus der Illegalität holen. Wir müssen Schranken dort einziehen, wo Schranken notwendig sind. Wir brauchen einen europäischen Las­tenausgleich und wir brauchen Perspektiven für diejenigen, die wirklich Schutz und Hilfe bei uns suchen und diese Hilfe auch brauchen. Und wir brauchen auch eine klare Regelung für diejenigen, welche die Freizügigkeit unserer Gesellschaft missbrauchen.

Geschätzte Damen und Herren, ich möchte noch ganz kurz auf die Ausführungen des Kollegen Jarolim eingehen, der erklärt hat, dass wir in Österreich eine steigende Krimi­nalität zu verzeichnen haben. – Nein, das stimmt nicht! Im Gegenteil: In den letzten beiden Jahren haben wir Gott sei Dank die Kehrtwende erreicht; die Kriminalität ist rückläufig, und zwar um mehr als 2 Prozent, und wir haben eine steigende Aufklä­rungsquote.

Kollege Jarolim lebt in der Vergangenheit! – Wir haben auch im UBAS die Zahl der Be­diensteten um 100 erhöht. Das sind alles große Fortschritte, aber das dürfte dem Kolle­gen Jarolim entgangen sein.

Ich möchte noch auf eines zurückkommen, was Kollege Jarolim gesagt hat, und um eines bitten: Man möge uns wirklich verschonen vor einer Kreisky’schen und Vra­nitzky’schen Politik, wie sie in der Vergangenheit stattgefunden hat, denn sie ist in Ver­bindung zu bringen mit Schuldenpolitik und auch mit Bankenpleiten, weil Vranitzky zu dieser Zeit auch für die Länderbank verantwortlich war! Die SPÖ sollte überhaupt eines


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