Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 144. Sitzung / Seite 38

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Aber jetzt möchte ich noch auf einige andere Debattenbeiträge eingehen.

Frau Abgeordnete Stoisits hat gemeint: Tausende Menschen, die aus Afrika kommen, ertrinken, weil Europa die Hilfe verweigert, weil Europa keine Unterstützung gibt.

Frau Abgeordnete Stoisits, diese massiven Anschuldigungen möchte ich so nicht im Raum stehen lassen, denn Europa leistet nicht nur für Afrika, sondern auch für den Nahen Osten und überall in der Welt massive Unterstützungen. Jedes Land in Europa gibt zusätzlich Entwicklungshilfe. – Sonst plädieren Sie ja immer für die Selbstverant­wortlichkeit, und da plötzlich ist Europa für alles und jedes zuständig. Europa ist nicht für die gesamte Asylproblematik in der ganzen Welt zuständig – das müssen Sie ein­mal zur Kenntnis nehmen!

Außerdem: In Afrika – neulich ebenfalls in der Zeitung gestanden – warten 500 000 Menschen darauf, dass sie in den Europäischen Wirtschaftsraum einreisen können.

Frau Abgeordnete Stoisits! Soll Europa Zeichen setzen, dass alle diese 500 000 Afrika­ner, aber auch Asiaten nach Europa kommen sollen? Also ich möchte das ganz ein­fach nicht. Wir brauchen möglicherweise eine Einwanderung in fünf oder in zehn Jah­ren, aber wir wollen uns die Leute aussuchen, die zu uns kommen. Wir brauchen Leute, die in unser Wirtschaftsgefüge und auch in unsere Altersstruktur passen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Asyl, meine sehr geehrten Damen und Herren, kann ganz einfach nur jemand bekom­men, der auch Asylgründe hat. Und wir verlangen, dass unsere Gesetze in Österreich eingehalten werden.

Die Grünen haben sich ja heute wieder demaskiert mit ihrer Asylpolitik, mit diesen An­würfen auf Europa. Ich hoffe, dass sie nie in die Regierung kommen, damit sie nichts von ihrer Politik umsetzen können, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Frau Abgeordnete Wurm, wenn Sie meinen, mein Kollege Fauland hätte verlangt, dass die Menschenrechtskonvention oder die Genfer Konvention aufgehoben wird: Nein, wir wollen das nicht. (Abg. Dr. Niederwieser: O ja!) Bemängelt hat Kollege Fauland Fol­gendes: In der Bundesrepublik Deutschland zum Beispiel ist die Menschenrechtskon­vention nicht im Verfassungsrang, deshalb hat Deutschland einen viel größeren Spiel­raum in den Fremdengesetzen, im Asylgesetz als Österreich.

Wir wollen haben, dass diese internationalen Verträge an die jetzige Situation ange­passt werden. Die Genfer Konvention ist 1955 abgeschlossen worden; damals hat es keinen Asylmissbrauch gegeben. Die Menschen damals waren wirklich verfolgt, wäh­rend wir heute ganz genau wissen, dass die Asylgesetze benutzt werden, um Einwan­derung zu erzielen. (Abg. Öllinger: Das stimmt ja alles nicht, was Sie sagen!)

Frau Weinzinger, Sie sagen, es sei nicht notwendig, die Asylgesetze zu verschärfen, weil ohnehin die Zahl der Anträge zurückgegangen ist. – Ja warum ist sie zurückge­gangen? – Weil wir ein neues Asylgesetz geschaffen haben, deshalb!

Sie verlangen, man soll mit den Asylwerbern menschenwürdig umgehen. Natürlich muss man mit ihnen menschenwürdig umgehen. Aber wir verlangen auch Maßnahmen gegen kriminelle Asylwerber. Es ist doch nicht hinzunehmen, dass Menschen unter dem Titel Asylwerber nach Österreich kommen und hier kriminelle Handlungen zum Schaden der Österreicher setzen. Da wollen wir entsprechende Maßnahmen haben. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Frau Abgeordnete Lunacek, Sie wollen mich als Rassistin abstempeln. Ich weiß, das ist Ihr Bestreben. Aber wenn man sagt, Scheinehen gehören geahndet, dann ist das


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