bauen und indirekt Arbeitsplätze schaffen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ein weiteres wichtiges Selbstverpflichtungsziel der Europäer, von dem 24 Stunden vor dem Gipfel niemand geglaubt hätte, dass man das erreichen kann, ist geglückt. Bundeskanzler Schüssel hat es geschafft, dass bis zum Jahr 2015 15 Prozent der Gesamtenergie aus erneuerbaren Energieträgern kommen sollen. Auch da ist Österreich heute schon deutlich besser dran, denn inklusive unserer Wasserkraft liegen wir bei 25 Prozent, aber Europa liegt noch weit dahinter.
15 Prozent des Energieverbrauchs sollen aus erneuerbaren Energieträgern kommen. Das ist die Basis für die heimische Wertschöpfung, das ist die Basis für eine endogene Energiepolitik, und das ist letztlich auch die Basis für eine verringerte Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wie Gas und Öl aus anderen, im Regelfall politisch instabilen Regionen.
So gesehen haben diese ersten drei Monate der österreichischen Präsidentschaft bezüglich Forschung und Entwicklung, bezüglich Energiepolitik und auch Mittelstandspolitik, also insgesamt für unsere Politik im Hinblick auf mehr Wachstum und Beschäftigung in Europa und in Österreich mehr gebracht, als wir uns erwarten und erhoffen konnten. Ich bin sehr stolz auf Bundeskanzler Schüssel und unser Team. – Herzlichen Dank! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
12.41
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Katzian. Wunschredezeit:
7 Minuten. – Bitte.
12.41
Abgeordneter Wolfgang Katzian
(SPÖ): Frau Präsidentin!
Herr Vizekanzler! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich habe gestern
und auch heute Vormittag hier im Haus mit großem Interesse die
Debattenbeiträge verfolgt. Was mich dabei ein bisschen überrascht hat, ist die
Sorge, die sich einige Abgeordnete insbesondere der Regierungsparteien um die
Zukunft der Gewerkschaftsbewegung gemacht haben. (Abg. Grillitsch: Das muss man aber!) Ich möchte Ihnen dazu gerne
einige Dinge sagen.
Erstens: Der neue
Generaldirektor der BAWAG Ewald Nowotny, das Team in der BAWAG und die dort
beschäftigten Kolleginnen und Kollegen, die mit vollem Einsatz für ihre Kunden
arbeiten, genießen mein volles Vertrauen, und ich bin überzeugt davon, sie
werden die Bank wieder in die richtige Richtung bringen. (Beifall bei der
SPÖ.)
Zweitens: Der ÖGB
arbeitet zurzeit an einem Corporate-Governance-Katalog. Wir wollen auch darstellen, wie wir mit
unserem Eigentum in Zukunft umgehen. Ich glaube, dass das ein Schritt in die
richtige Richtung ist. Ich lade im Übrigen all jene, die so etwas nicht haben,
ein, wenn wir das gemacht haben, diesem Beispiel zu folgen. (Beifall bei der
SPÖ.)
Drittens: Die
Gewerkschaftsbewegung in Österreich war, ist und wird der verlässliche Partner
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich bleiben, und um die
Kampffähigkeit dieser Gewerkschaftsbewegung, unserer Bewegung, braucht sich
hier in diesem Haus niemand zu sorgen. Das wollte ich Ihnen noch dazu sagen! (Beifall
bei der SPÖ.)
Für die Menschen in Europa, für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich steht ein anderes Thema im Mittelpunkt, meine Damen und Herren, und dieses Thema heißt Arbeit, und zwar nicht Arbeit in Form irgendwelcher Jobs, sondern Arbeit, von der man leben kann. Es gibt fast 400 000 Arbeitslose in Österreich und 32 Millionen Arbeitsuchende in Europa – und der italienische Ministerpräsident Berlusconi