Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll145. Sitzung / Seite 144

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über die Regierungspolitik polemisieren und sie kritisieren und das als Gegenstrategie anwenden.

Meine Damen und Herren! Das gelingt Ihnen nicht! Das wird Ihnen nicht gelingen, weil die Diskussion in Österreich eine ganz andere ist. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Wenn wir von Postenschacher reden, dann schauen wir einmal: Wie ist es denn im roten Wien, in der Gemeinde Wien? Können Sie mir einige Bedienstete im Magistrat Wien aufzählen – Sie können sie wahrscheinlich an den Fingern einer Hand ab­zählen –, die nicht der roten Reichshälfte zugezählt werden? Da ist ein Indianer ein Bleichgesicht gegen die rote Rathausgesellschaft! Können Sie mir jene Mitarbeiter in den Arbeiterkammern – in Wien, in Oberösterreich – aufzählen, die nicht der SPÖ zugehören? Können Sie mir aufzählen, ... (Abg. Krainer: Die kandidieren zum Teil für andere Parteien zum Nationalrat!) – Was ist? Wer kandidiert? (Abg. Krainer: AK-Angestellte!) AK-Angestellte. (Abg. Krainer: Bei anderen Parteien!) Ach so?

Nein, ich habe nur gesagt, es gibt in der Arbeiterkammer Oberösterreich zum Beispiel nur vier nicht deklarierte SPÖ-ler. Das ist der Wahnsinn! Und dann dürfen sie nicht einmal bei der Personalvertretungswahl wählen, weil sie die Liste nicht zusam­menbringen, weil derart Druck ausgeübt wird (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Skandal!), dass sie keine Befürwortungsliste bekommen. Das ist Tatsache!

Auch die Liste jener SPÖ-Günstlinge, meine Damen und Herren – hier habe ich sie (der Redner hält ein Schriftstück in die Höhe); mangels Redezeit ist es mir nicht möglich, sie hier aufzuführen: was ein Herr Klima war, was ein Herr Lacina war, was alle anderen waren, Herr Rudas und wie sie alle heißen, was sie geworden sind. – Sie gehen heraus, werfen mit Steinen und sitzen selbst im Glashaus! Das passt nicht zusammen!

Gehen Sie in sich und sagen Sie: mea culpa! Wir bedauern alles, was passiert ist! Wir bedauern die Skandale! Wir erklären uns verantwortlich dafür! Es ist in unserem Dunstkreis, in unserem Einflussbereich, aus unserer Schuld passiert! – Dann schaut die Lage anders aus, dann sind Sie wieder seriöser Gesprächspartner. Aber so, wie Sie es machen, nämlich die Skandale am eigenen Leib zu haben und dann hier herauszugehen und andere zu kritisieren, Skandale zu erfinden, wo es keine gibt – das, meine Damen und Herren, ist ein etwas starkes Stück und ein fast noch stärkeres Stück als sonst.

Meine Damen und Herren, jetzt komme ich zum Schluss, und ich habe natürlich einen Vierzeiler vorbereitet, der aber auf Grund der Skandale kein Vierzeiler sein kann, sondern ein Achtzeiler ist (Abg. Dr. Einem: Das auch noch!):

Drei Säulen sind es, die uns tragen,

so hörte man die Sozis sagen:

„Konsum“, Gewerkschaft und Partei.

Mit dieser Weisheit ist’s vorbei.

Zwei davon fielen schon um:

der ÖGB und der „Konsum“.

Und bei den Nationalratswahlen

wird die dritte auch noch fallen.

 


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