Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 81

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Gemäß § 33 Abs. 2 der Geschäftsordnung finden Debatte und Abstimmung nach Erle­digung der Tagesordnung statt.

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Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Schasching.

 


14.40.00

Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Vertreter des organisierten Vereinssportes hier im Hause! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Bevor ich zur im Sport schon ein wenig gewohnten gemein­samen Lobeshymne über gemeinsame Beschlüsse schreite, möchte ich Frau Kollegin Stadler nur Folgendes sagen: Ich bin zu 95 Prozent Ihrer Meinung, aber die Aussage, dass nur die Opposition im Wahljahr politisches Kleingeld zu wechseln versucht, möch­te ich doch ein bisschen ins rechte Licht rücken. Ich denke, das versucht wohl auch die Regierung, Frau Kollegin. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Staatssekretär Mag. Schweitzer: Die Regierungsparteien! Die Regierung nicht!) – Auch die Regie­rungsparteien, ja.

Aber nun zum Anti-Doping-Gesetz. Ja, Österreich nimmt nun eine Vorreiterrolle ein. Wir können gemeinsam stolz darauf sein, dass wir es geschafft haben, ein Anti-Do­ping-Gesetz heute hier vorzulegen. Insbesondere die im Sportausschuss vertretenen Kolleginnen und Kollegen wissen, wie sehr wir alle darum gerungen haben, auch wenn der Weg bis dorthin lang war.

Ich möchte hier auch in Erinnerung rufen, dass schon vor drei Jahren Kollege Maier von der SPÖ einen Antrag dazu vorgelegt hat, dass dieser aber immer wieder ver­schleppt wurde. (Zwischenbemerkung von Staatssekretär Mag. Schweitzer.)

Nichtsdestotrotz gab es dann einen traurigen Anlassfall, und wir alle haben gewusst, was nun Gebot der Stunde ist, nämlich rasch zu handeln, um so auch die Bewerbung Salzburgs nicht zu gefährden, sondern klar zu zeigen, dass es durch einen sozusagen sportlichen Schulterschluss möglich sein wird, zusammenzuarbeiten.

So gesehen nimmt der Sport sehr wohl eine Sonderstellung in Österreich ein, wie dies auch Kollege Haubner angesprochen hat. Selbstverständlich ist diese Einigkeit manch­mal unheimlich, aber ich denke, dass das auch der Ausdruck dessen ist, wofür der Sport in unserer Gesellschaft steht: Der Sport ist nun einmal einer der bedeutendsten Faktoren zur Sozialisierung der Jugend, zur Wertevermittlung an die Jugend, ein enorm bedeutender Faktor im Tourismusland Österreich, für den Wirtschaftsstandort Österreich und durchaus auch im Selbstverständnis der österreichischen Bevölkerung, die sich als Sport-Nation empfindet, auch wenn es nicht in jeder Sportart tatsächlich so ist.

Daher denke ich, dass es hier gelungen ist, durch die exakte Bedachtnahme auf den WADA-Code, auf die die Global Convention der Unesco eine Vorlage zu schaffen, die wir in ein Bundessportförderungsgesetz implementiert haben, weil es notwendig ist, eines klarzustellen: Der Sport ist an sich eine unabhängige Materie. Wir haben keinen Staatssport, und wir wollen auch keinen Staatssport, daher ist es notwendig und wich­tig, dass wir das in dieser Form durchgeführt haben. Davon, dass es dabei zu unglaub­lichen Schwierigkeiten gekommen ist, wenn man Richtlinien eines Vereines in staat­liche Gesetzgebung gießen will, zeugt auch die lange und intensive Vorberatung.

Ich möchte mich sehr herzlich auch bei den vielen Expertinnen und Experten bedan­ken. Es wurden heute schon einige genannt. Dem österreichischen Anti-Doping-Papst Karlheinz Demel, der viele beraten und sich da eingebracht hat, möchte ich auch per-


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