Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 84

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einen oder anderen der Anträge, die auf der Tagesordnung des Sportausschusses ge­standen sind, aber leider vertagt wurden. Ich hoffe aber, dass es in dieser Legislatur­periode doch noch eine Möglichkeit gibt, sie zu beschließen. Deswegen möchte ich das jetzt auch thematisieren.

Das eine war unser Antrag, einen Frauenförderbericht zum Spitzensport zu erstellen. Während der Winterolympiade war nämlich auffallend, dass die österreichischen Sport­lerinnen zwar sehr erfolgreich waren, dass aber zwischen der Zahl der Frauen und der Zahl der Männer, die teilgenommen haben, eine ziemlich große Diskrepanz gegeben war. Nur 19 der insgesamt 82 teilnehmenden Österreicherinnen und Österreicher wa­ren Frauen; dabei war nicht einmal ein Eishockeyteam dabei. Das letzte Mal, als der Unterschied noch etwas größer war, war wenigstens ein Eishockeyteam dabei – die genauen Zahlen habe ich jetzt leider nicht vor mir.

Heuer jedenfalls waren von den 82 SportlerInnen nur 19 Frauen, und die haben viele Medaillen gewonnen. Wie wäre es erst gewesen, wenn das wirklich Halbe-Halbe wäre? Vielleicht wären wir dann noch besser ausgestiegen? (Beifall bei den Grünen.)

Ich denke, es macht Sinn, sich einmal anzuschauen, was die Ursachen sind. Es gibt die Plattform „Frauen im Sport“, die sich schon seit einigen Jahren damit befasst, was getan werden kann, um die Frauenbeteiligung im Breitensport, aber auch im Leis­tungs- und Spitzensport zu verbessern. In anderen Staaten gibt es da durchaus gute Beispiele. (Zwischenbemerkung von Staatssekretär Mag. Schweitzer.)

Wir wollten einfach einmal einen Frauenförderbericht zum Spitzensport verlangen. Wir hätten diesen gerne bis zum 30. Juni gehabt. Herr Staatssekretär, wenn der 30. Juni das Problem gewesen wäre, dann hätten wir auch den 15. September akzeptiert – oder was immer. (Staatssekretär Mag. Schweitzer: Der Wittmann hat zu wenig ge­macht!) Aber wir wollten einmal eine Aufstellung darüber, was passiert. (Abg. Lichten­egger: Sie waren ja gar nicht im Ausschuss! – Staatssekretär Mag. Schweitzer: Das ist ja das Problem, dass Sie nicht im Ausschuss waren!) – Ich war nicht im Ausschuss, ich weiß das, ich habe mich entschuldigt. (Neuerliche Zwischenbemerkung von Staats­sekretär Mag. Schweitzer.)

Herr Staatssekretär Schweitzer, es war mein Kollege Dieter Brosz dort, es war meine Kollegin Terezija Stoisits dort, und es soll ja möglich sein, dass man darüber spricht, was dort geschehen ist. Sprechen Sie mir also jetzt nicht die Legitimität dafür ab, dass ich zu diesen Themen spreche!

Es geht ja darum, was in Zukunft passiert und warum Sie nicht bereit sind, diesem An­trag zuzustimmen und solch einen Bericht verfassen zu lassen – darum ginge es ja. (Zwischenbemerkung von Staatssekretär Mag. Schweitzer.) Herr Kollege Schweitzer, wir wissen sehr wohl, dass, wenn der Staatssekretär sagt, er möchte so etwas ma­chen, die Regierungsparteien dafür wären und einen solchen Antrag nicht vertagen würden. Dieses Spiel kennen wir schon, dass das geht, wenn Sie das wollen. (Zwi­schenruf des Abg. Parnigoni.) Es ginge ja darum, dass das gemacht wird. (Beifall bei den Grünen.)

Um zum Inhalt zu kommen: Es wäre höchst an der Zeit, auch angesichts der zukünfti­gen Großveranstaltungen, die wir in diesem Land haben werden – zum Beispiel in eini­gen Jahren auch die Fußball-Europameisterschaft; Frauenfußball gibt es derzeit noch nicht wirklich, aber der könnte sich ja auch entwickeln –, in diesem Sinne ein modernes Bild Österreichs zu vermitteln, und das heißt heutzutage: halbe/halbe. Und wenn es nicht ganz das ist, dann zumindest 40 : 60 oder so. Aber das Verhältnis, das wir heuer hatten, schreit einfach nach einer Analyse und nach Maßnahmen, wie das zugunsten von Frauen zu verbessern ist.

 


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