Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 83

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Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Rossmann. – Bitte.

 


14.47.55

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Jeder, der heuer die Olympischen Winterspiele mitverfolgt hat, war in letzter Konsequenz eigentlich enttäuscht, dass der große Erfolg, der noch nie dagewe­sene Erfolg von einer Doping-Diskussion überdeckt wurde, die in der Berichterstattung natürlich international aufgebauscht wurde, bis hin zu Titelschlagzeilen in der deut­schen „Bild“-Zeitung, in denen auch die Tourismus- und Schi-Nation Österreich ange­prangert wurde.

Man kann sagen, dass vieles vielleicht so gewollt war. Man wollte uns diesen Erfolg einfach nicht gönnen und Österreich als die große Schi-Nation diskriminieren, aber wir müssen, glaube ich, doch so selbstkritisch sein und hinterfragen, wie weit wir selbst mit schuld an dieser Darstellung und an dieser Doping-Situation waren.

Das Krisenmanagement war in dieser Situation nicht optimal, man war vielleicht zu un­vorbereitet. Es gab gegenseitige Schuldzuweisungen, keine einheitliche Meinung nach außen – und meiner Meinung nach auch schlechte Medienarbeit.

Aber mit diesem neuen Anti-Doping-Gesetz – Herr Staatssekretär, auch ich bedanke mich sehr herzlich dafür, du hast da hervorragende Arbeit geleistet – sind wir einmal mehr Vorreiter. Europa schaut auf Österreich. Wir sind Vorreiter mit einem neuen, einem einzigartigen Gesetz.

Das Anti-Doping-Gesetz schreibt allen voran einen erzieherischen und präventiven An­satz fest. Mein Kollege Lichtenegger hat schon angeführt, dass in diesem Gesetz auch Fairness wichtig ist; Fairness, dass es ein Anhörungsverfahren gibt, Fairness, dass es ein Schiedsgericht gibt, Fairness, dass die Sportler nicht kriminalisiert werden. Ich glaube, das ist auch für die weitere Entwicklung des Breitensportes in Österreich ganz wichtig.

Ein wesentlicher Aspekt ist, dass mit diesem Anti-Doping-Gesetz die Sportförderung eng verknüpft ist, nämlich insofern, als Sportförderung nur dann möglich ist, wenn wirk­lich sauber, wenn ohne Doping trainiert wird. Und sollte es Vorfälle geben, sind die För­derungen wieder zurückzuzahlen. Ich glaube, es ist der richtige Ansatz, dass es nur dann Geld von der öffentlichen Hand geben kann und gibt, wenn diesem Gesetz Ge­nüge getan wird.

So ist Österreich mit diesem Gesetz einmal mehr ein Vorreiter, wie ich bereits gesagt habe, und ich glaube, unser Image als österreichische Sportnation, vor allem saubere Sportnation, ist wiederhergestellt. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

14.50


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. Ich erteile es ihr.

 


14.51.02

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Auch ich bin froh darüber, dass es diesen Vier-Parteien-Antrag gegen Doping gibt. Wie meine Vorrednerin schon gesagt hat, hat das Thema Doping gerade bei der letzten Winterolympiade uns alle wohl ziemlich beeindruckt und erschüttert, nämlich das, was da offensichtlich geschehen ist.

Ich möchte auf einen anderen Bereich eingehen, der nicht so erschüttert hat, der es aber dennoch, finde ich, wert ist, hier im Plenum diskutiert zu werden: Es geht um den


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