Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 146. Sitzung / Seite 113

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Verschwörungen, echten Flops, handfesten Randalen und noch nicht bewiesenen, aber drohenden (Wett-)Skandalen immer mehr an Glaubwürdigkeit verliert.“

Geschätzte Damen und Herren, Doping ist ein Problem, das längst nicht mehr nur im Leistungssport auftaucht, wie auch meine Vorredner betont haben. Die Verwendung von legalen und illegalen Substanzen zur Leistungssteigerung nimmt mittlerweile auch im Breiten- und Freizeitsport zu.

Die Bewältigung besonderer Anforderungen auf besondere Weise und der Wunsch nach dem idealen Körper werden in unserer Gesellschaft zunehmend akzeptiert – im beruflichen Leben genauso wie im Privatbereich. Entsprechende Präparate sind mitt­lerweile schon einfach übers Internet zu beziehen, nämlich per Mausklick.

Der Schritt von Nahrungsergänzungsmitteln zum Gebrauch von Substanzen zur Leis­tungsmanipulation ist sehr klein, und zusätzlich gerät der Grundsatz des Fair Play im Sport durch hohe Erwartungen an die SportlerInnen, durch eine beinharte Selektion und durch eine zeitliche Begrenzung der Karriere immer stärker unter Druck. Mit der Versuchung des Dopings sind irgendwann vermutlich alle Athletinnen und Athleten konfrontiert. – Die Frage ist immer nur, wie gut Sportlerinnen und Sportler darauf vor­bereitet sind, nein sagen zu können.

Meine geschätzten Damen und Herren! Wir haben den Eindruck, dass vor allem bei jungen SportlerInnen die Aufklärung über die Gefahren und Risiken noch wesentlich verstärkt werden muss. Da sind sowohl das Sport-Staatssekretariat als auch – und dar­auf sind wir, glaube ich, auch alle gemeinsam stolz – speziell das Bildungsministerium gefordert, in der Anstrengung voranzuschreiten und alles Mögliche zu unternehmen, um schon den Schülerinnen und Schülern die Dopinggefahren direkt zu vermitteln und ihnen entgegenzutreten. Vor allem junge Menschen ohne entsprechende Aufklärung haben es nämlich äußerst schwer, im Eventualfall nein zum Doping zu sagen.

Das Anti-Doping-Bundesgesetz, das wir heute beschließen, stellt mit seinen klaren ge­setzlichen Regelungen zur Doping-Prävention und -Bekämpfung aus unserer, aus der sozialdemokratischen Sicht einen wichtigen Schritt dar, um einen ernsthaften Kampf gegen Doping zu beginnen.

Meine geschätzten Damen und Herren! Es wird dauern, und wir werden oft auf Handi­caps und scheinbar unüberwindbare Hindernisse stoßen, aber wir dürfen nicht innehal­ten und müssen unaufhaltsam für den reinen, sauberen Sport eintreten. – In diesem Sinne werden wir diesem Gesetz zustimmen.

Ich möchte es nicht verabsäumen, an dieser Stelle ein Hoch auf Jacky Maier auszu­sprechen: Er hat mit seiner unerbittlichen Leistungsanstrengung in dieser Gesetzesma­terie wirklich hervorragende Arbeit geleistet. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

16.44


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Schiefermair. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


16.44.27

Abgeordnete Notburga Schiefermair (ÖVP): Werter Herr Präsident! Geschätzter Herr Staatssekretär! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Bei jedem Wettbewerb fragen wir uns: Wer wird Sieger? Wer wird diesen Wettkampf, dieses Rennen gewinnen? – Jene und jener, die oder der die beste Leistung bringt, was Höhe, Weite und Geschwindig­keit anbelangt! Deshalb besteht die Gefahr, diesen gesellschaftlichen Ansprüchen mit verbotenen Hilfsmitteln gerecht zu werden. Wir wollen aber alle, dass fair und sauber gewonnen wird.

 


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