Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 148. Sitzung / Seite 54

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das Geld weg, jetzt bricht euch wieder eine geheime Parteizentrale weg, und des­wegen schreit ihr so viel.

Das Traurige ist, dass das alles auf Kosten der ÖGB-Mitglieder, auf Kosten der BAWAG-Mitarbeiter und auf Kosten der ÖGB-Mitarbeiter geht. Jetzt traut ihr euch ohnehin nicht mehr zur Basis hinaus! Ich höre von Mitarbeitern der BAWAG, die mich anrufen, was alles sie mitgemacht haben, aber es hat sich – und heute hat ja schon Kollege Katzian gesprochen; ich komme dann noch auf sein Thema zurück – kein einziger Funktionär von der SPÖ oder vom ÖGB bei den Mitarbeitern der BAWAG entschuldigt! Sie haben sich zwar beim ÖGB und bei den Funktionären entschuldigt, aber nicht bei den Mitarbeitern der BAWAG. Ich finde das unverantwortlich.

Zum Kollegen Kanzian möchte ich nur eines sagen. (Abg. Dr. Einem: Er heißt Katzian!) Es ist schon interessant: Er stellt sich hier heraus und erklärt uns wie ein Oberlehrer, wie gut der ÖGB ist. Kollege, du bist nicht der, der draußen so gut ist! An der Basis arbeiten Hunderttausende Betriebsräte, egal von welcher Fraktion, und die machen die Arbeit für den ÖGB. (Beifall bei Abgeordneten der Freiheitlichen – BZÖ sowie der ÖVP.)

Du hast kein Recht, dich hier herauszustellen und den Oberlehrer zu spielen! Du bist nämlich genauso ein großer Privilegienritter im ÖGB, denn du bist Vorsitzender der Privatangestelltengewerkschaft, du genießt auch 80 Prozent des Letztbezuges von der Pension an Privilegien, und 24 Monatsgehälter. (Oh-Rufe bei den Freiheitlichen – BZÖ.) Du sitzt auch in den höchsten Gremien, so wie Vizepräsidentin Csörgits. Wieso habt ihr nichts gewusst? Oder habt ihr nicht nachgefragt: Was ist mit den Geldern passiert? Wieso habt ihr zugestimmt, dass Herr Kollege Verzetnitsch in einem Penthouse sitzt?

Ich habe schon im Jahr 2000 eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gemacht, weil Kollege Verzetnitsch als hundertprozentiger Eigentümervertreter bei der BAWAG dort ein Penthouse zur Verfügung gestellt bekommen hat und es um einen Minderpreis gemietet hat. Ich muss wirklich sagen: Sich hier herauszustellen, den Oberlehrer zu spielen und selber mit ein Nutznießer der Privilegien zu sein, das finde ich unver­antwortlich!

Jetzt geht die Regierung her und macht den Notarzt für die BAWAG-Mitarbeiter – für das gute Bankinstitut, in dem Tausende Mitarbeiter tagtäglich gute Arbeit leisten –, nachdem SPÖ-ÖGB-Funktionäre und BAWAG-Funktionäre mit Spekulationen das Geld in der Karibik verschleudert haben. Von Verzetnitsch sieht man ohnehin nichts; wahrscheinlich ist er drüben in der Karibik, und viele andere. Kollege Nürnberger hat sich vorher noch schnell „vertschüsst“. Das ist sicher auch ein Mitwisser, das weiß ich hundertprozentig, denn wer Nürnberger gekannt hat und im ÖGB ist, der weiß das: Er ist nicht hergegangen und hat gesagt: Das und das will ich nicht wissen!

Kollegin Csörgits, ich hätte schon geglaubt, dass Sie heute hier zum Rednerpult gehen und einmal etwas sagen. Aber wahrscheinlich dürfen Sie nichts sagen, weil es ja nachher gegen Sie verwendet werden könnte. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Geht es auch ein bisschen konkreter?)

Diese Regierung geht her und schützt diese Bank, sie unterstützt sie jetzt mit einer Haftung zugunsten des Wirtschaftsstandortes Österreich, zugunsten der ÖGB-Mit­glie­der und zugunsten der BAWAG-Mitarbeiter. Ich glaube, das ist der richtige Weg, aber nicht der des Kollegen Cap oder des Kollegen Gusenbauer: Herauszugehen und zuerst zu sagen: Ja, das ist okay!, und auf der anderen Seite zu sagen: Ihr Bösen!, und dies und das.

 


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