Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 150. Sitzung / Seite 262

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Da immer wieder Zulassungsverfahren und Numerus clausus gleichzusetzen sowie an­gehenden Studenten zu suggerieren versucht wird, dass der Uni-Zugang in Zukunft nicht mehr frei sein werde, möchte ich ganz klar sagen, dass diese Zulassungsverfah­ren Eignungstests sind, aber nicht auf Grund von Schulnoten, die in Maturazeugnis­sen stehen, sondern dass es dabei um Eignungstests geht, die für alle gleich sind – egal, von welcher Schule jemand kommt.

Auch was die Finanzierungen betrifft – auch das, Herr Kollege Broukal, haben Sie hier wieder angesprochen –, gibt es Ihrerseits immer nur den Versuch einer Verbreitung von Panik und Verunsicherung. Haben Sie schon einmal erwähnt, dass Österreich das einzige Land in Europa ist, das ein Globalbudget für drei Jahre, und zwar von 2007 bis 2009, festgesetzt hat, ein Budget also, das für drei Jahre gesichert ist?! Überdies wird dieses Budget von heuer auf nächstes Jahr um über 11 Prozent steigen! Das aber sagen Sie nicht; da tun Sie so, als ob das völlig egal sei! (Abg. Broukal: Haben Sie schon gehört, dass das nicht stimmt, weil die Mehrwertsteuer vergessen wurde?)

Herr Kollege Grünewald, Herr Kollege Broukal: Reden Sie noch einmal mit Ihren Kolle­ginnen und Kollegen – und denken Sie lösungsorientiert! Und: Vielleicht stimmen Sie doch mit, denn dieses Gesetz ist wirklich im Sinne der österreichischen Universitäten und im Sinne der österreichischen Studierenden. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Broukal: Da müssen Sie aber selber lachen!)

20.37


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeord­nete Mag. Kuntzl. Ich erteile es ihr.

 


20.37.23

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Prä­sident! Frau Bundesministerin! Neben der unbefriedigenden Lösung, was die Quoten bei den Medizin-StudentInnen betrifft, ist auch noch ein weiteres Problem offen, näm­lich die von Frau Kollegen Achleitner angesprochenen Zugangsbeschränkungen in an­deren Studienrichtungen: in der Pharmazie, der Psychologie, der Betriebswirtschafts­lehre, in Biologe und Publizistik – noch dazu also in Studienfächern, bei denen ein An­sturm ausgeblieben ist; wir haben uns ja die Zahlen dazu angeschaut.

Sie, Frau Bundesministerin, haben immer gesagt, dass Zugangsbeschränkungen als Notwehrmaßnahme notwendig seien, da einzelne Studienrichtungen so überlaufen seien. – Das stimmt aber nicht! In diesem Fächern ist das nicht der Fall gewesen, und das bestätigt daher die Vermutung, die wir immer hatten: dass es nur darum gegangen ist, weitere Zugangsbeschränkungen einzuführen; nach den Studiengebühren also eine Hürde mehr. So wird jungen Leuten die Chance verwehrt, jene Ausbildung, die sie machen möchten, auch tatsächlich absolvieren zu können.

In Graz wurden 280 junge Menschen, die Pädagogik studieren wollten, abgewiesen – und an diesem Institut in Graz hat man errechnet, dass sage und schreibe 26 778 € notwendig wären, um diesen 280 jungen Leuten ein Studium zu ermöglichen.

Frau Bundesministerin Gehrer hat es jedoch abgelehnt, diese Mittel zur Verfügung zu stellen, Mittel, die doch sehr gering sind, verglichen zum Beispiel damit, wie viel die Frau Bundesministerin für sinnlose Werbekampagnen ausgibt, Kampagnen, mit denen den ÖsterreicherInnen nur einzureden versucht wird, dass es Schulreformen gäbe; etwas, was es in Wirklichkeit überhaupt nicht gibt.

Ich denke, für die Zukunft Österreichs wäre es sehr, sehr wichtig, in die Ausbildung jun­ger Menschen zu investieren – und da wären diese fehlenden 26 000 € sehr gut ange­legt.

 


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