Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 150. Sitzung / Seite 286

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21.50.34

Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche - BZÖ): Herr Präsident! Herr Staatssek­retär! Herr Bauernbundpräsident! Herr Abgeordneter Heinzl, lieber Toni: Wir kennen uns gut, aber ich muss sagen: Es ist schon keck, wenn von der Sozialdemokratie der Verkehrsminister gerügt wird! Ich habe gezählt: In dem Augenblick, als du das da vorne gesagt hast, waren 36 Abgeordnete von euch vor einer Abstimmung auf ihrem Platz. Kurz vor einer Abstimmung! Ihr werft einem Verkehrsminister und Vizekanzler, der staatspolitisch agiert und staatspolitische Aufgaben hat (Abg. Reheis: Auf dem Fußballplatz!), Abwesenheit vor, seid aber nicht einmal fähig, bei einer Abstimmung anwesend zu sein! (Zwischenruf des Abg. Riepl.) Für diese Ungebührlichkeit gegen­über dem Vizekanzler würde ich, wenn ich der Präsident wäre, einen Ordnungsruf ge­ben, aber der gesamten Fraktion da drüben! (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ so­wie bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Nur keine Aufregung! Vielleicht ist Herr Abgeordneter Gusenbauer auch beim Fußball­match! Keine Ahnung! Vielleicht sagt Abgeordneter Cap, wo er ist! Ich glaube nämlich, dass er dafür bezahlt wird, dass er da sitzt und dass er, wenn er dagegen ist, auch da­gegen stimmt!

Galileo ist eine Erfolgsgeschichte für unsere Firmen, es ist ein zukunftsorientiertes Projekt. Ich glaube, wir sind uns zumindest in dieser staatspolitischen Aufgabe einig, dass wir gemeinsam für dieses Projekt stimmen. Ich glaube, das ist eine tolle Sache! Dazu gibt es nicht mehr zu sagen. Es freut mich, dass wir in diesem Punkt einig sind. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ.)

21.52


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Böhm. – Bitte.

 


21.52.12

Abgeordneter Franz Xaver Böhm (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staats­sekretär! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! Schon ab dem heurigen Som­mer wird die Region um Berchtesgaden einen Sprung ins Jahr 2010 machen und die Premiere des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo vorwegnehmen.

Das System, das die GPS-Positionierung rund um den Erdball ergänzen und noch ge­nauer machen wird, wird in einem 65 Quadratkilometer großen Gebiet zwischen Jenner, Watzmann, Kneifelspitze und südlich des Salzburger Hausberges, des Unters­berges, von Betreibern der europäischen Raumfahrtagentur ESA und den Herstellern aus dem Navigationsbereich getestet werden.

Erst 2010 werden genug Satelliten im All sein, um Galileo zu starten. Mögliche Feh­ler erst zu diesem Zeitpunkt zu erkennen, würde Millionen kosten. Die hohen Berge rund um Berchtesgaden gaben den Ausschlag, das Projekt GATE – das steht für Galileo Test- und Entwicklungsumgebung – gerade hier einzurichten, denn die sechs Gipfel liegen praktischerweise fast kreisförmig um einen Ort und können so die um die Erde kreisenden Satelliten simulieren. GATE wird weltweit das einzige Testge­biet für GALILEO sein.

Galileo basiert auf einer Konstellation von 30 Satelliten und Bodenstationen, die Nut­zer aus den verschiedensten Bereichen mit Ortungsinformationen versorgen können. Zu diesen Sektoren gehören das Verkehrswesen, soziale Einrichtungen, die Justiz, der Zoll, das Bauwesen, Not- und Rettungsdienste oder der Freizeitsektor.

Im Vergleich mit anderen europäischen Projekten wie Airbus oder Ariane stellt Galileo einen technologischen Durchbruch und eine gesellschaftliche Revolution dar, ähnlich wie die Entwicklung des Mobiltelefons. GALILEO ist ein tolles Projekt, aber


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