Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 154. Sitzung / Seite 195

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gehen. Es ist beschämend, wenn wir nicht auf die Eltern und die Kinder, die selbst am besten wissen, wie dieser Weg zu gehen ist, hören. (Beifall bei der SPÖ.)

19.14


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Franz. – Bitte.

 


19.14.26

Abgeordnete Anna Franz (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Geschätzte Damen und Herren! Frau Kollegin Heinisch-Hosek, Sie reden von dualer Ausbildung im Zusammenhang mit Integration beziehungsweise integrativer Berufs­aus­bildung. Heute Vormittag haben wir gehört, die SPÖ möchte die duale Ausbildung abschaffen! (Abg. Heinisch-Hosek: Das ist doch nicht wahr!) Ich denke, gerade das wäre ein Schlag ins Gesicht der integrativen Berufsausbildung. (Beifall bei der ÖVP.)

Österreich hat einen hohen Standard im Bereich Integration von Menschen mit Behinderungen. Frau Kollegin Haidlmayr hat heute behauptet, dass die Kinder nach wie vor in die Sonderschule geschickt werden, dass man nicht bereit ist, die normalen Schulen gut auszustatten, sodass Integration stattfinden kann.

Ich war Bürgermeisterin und ich weiß, dass auch von den Gemeinden sehr viel Geld in die Hand genommen wird, dass die Kinder gute Rahmenbedingungen haben. (Abg. Heinisch-Hosek: Der Bund hat Verantwortung!) Ich habe selbst bauliche Maßnahmen gesetzt, ich habe Arbeitsmittel angeschafft. Und ich denke, das passiert in vielen Gemeinden so, zumindest in Vorarlberg. (Abg. Heinisch-Hosek: In den Gemeinden, ja! – Abg. Mag. Gaßner: Der Bund!) Ich denke, dass das ganz wichtig ist, denn die Kinder und die Integration sind eigentlich schon das Wichtigste.

Im Gleichstellungspaket dieser Regierung wurden auch verschiedene Integrations­maßnahmen beschlossen. Gerade im Bildungsbereich gibt es bereits eine Vielzahl von Maßnahmen. Ich denke da an die individuelle Gestaltung des Lehrplanes für behin­derte Schülerinnen und Schüler (Abg. Heinisch-Hosek: Aber nur bis zur achten Schulstufe!), an die behindertengerechte Adaptierung von Bundesgebäuden – das gehört auch dazu –, an den Berufszugang für Menschen mit Behinderungen zum Lehrberuf im Hochschulgesetz.

Es gibt also keine Aufnahmebeschränkungen mehr. Die Streichung des Begriffes „Schulunfähigkeit“ gehört dazu und natürlich – wir haben schon davon gesprochen – die erfolgreiche integrative Berufsausbildung. Wir haben bereits 1 940 Lehrverhältnisse für Menschen mit Behinderungen, und ich bin sehr froh, dass es auch diese Teillehre gibt.

Es soll aber nicht so sein, dass wir sagen, es ist genug getan. Nein, wir dürfen nicht stehen bleiben. Diese Qualität muss gesichert werden und muss weiterentwickelt werden. Deshalb begrüße ich es, wenn nun der Ist-Stand der Integration an Schulen evaluiert wird. Es muss geprüft werden, ob die verschiedenen Ausbildungsangebote im Sinne einer nachhaltigen Integration auch entsprechen und ob auch die Rahmen­bedingungen für Kinder, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer passen.

Dabei wird auch die integrative Lehrlingsausbildung geprüft, um zu ergründen, welche weiteren Entwicklungsschritte zielführend sind. Genau darauf zielt dieser Antrag von Dr. Huainigg und Dr. Partik-Pablé ab, und das ist gut so. (Beifall bei der ÖVP.)

19.17


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet.

Die Debatte ist geschlossen. – Bitte Platz zu nehmen!

 


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