Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 154. Sitzung / Seite 202

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Zu meinem Bedauern muss ich sagen – wir haben das nachrecherchiert! –: Wir waren nicht eingeladen! Die Einladungen hat Frau Präsidentin Prammer verschickt, und wir haben keine Einladung erhalten. Wir konnten auch nicht an der Vorbereitung des Kinderkongresses hier im Parlament teilnehmen, und ich finde, das ist ausgesprochen unüblich. Wir haben das sehr bedauert.

Nichtsdestotrotz haben wir uns selbstverständlich auch intensiv mit den Forderungen des Vereins „Coole Schule“ auseinander gesetzt. In Kärnten gab es eine große Veran­staltung auf Einladung des Herrn Landeshauptmannes und der Landesschul­rats­präsidentin Dr. Claudia Egger (Abg. Mag. Muttonen: Und der Jugendreferentin Schaunig!) – und der Jugendreferentin Schaunig. Es waren dort über 300 Kinder anwesend und haben diskutiert, waren wahnsinnig couragiert, sind ans Rednerpult gegangen und haben ihre Forderungen vorgebracht.

Sie haben ihre Forderungen allerdings in der Art vorgebracht, dass sie von vorbe­reiteten Zetteln abgelesen haben, und zwar in einem Wortlaut, bei dem man ganz genau weiß, das können Sieben- bis Neunjährige niemals formuliert haben. – Natürlich haben die Lehrer das formuliert! (Abg. Dr. Brinek: Sozialdemokratische Nachhilfe­lehrer!) Auf die Nachfrage vom Podium, wie sie das verstanden haben, waren sie einfach nicht in der Lage, auf das zu antworten, was sie vorgelesen haben. (Abg. Mag. Muttonen: Wie war das, wie sie im Ausschuss waren?)

Was ich damit sagen will: Wir wollen eine möglichst breite Schülervertretung. Wir wollen eine unpolitische Schülervertretung. – Ob jetzt Schülerunion oder AKS – das sind politische Vorfeldorganisationen im Schülerbereich. Das sage ich auch. Wenn es eine wirkliche Schülervertretung gibt, dann soll sie neutral sein und nicht politisch schon irgendwo zugeordnet, sodass die Schüler damit nicht schon in irgendeiner Form gepolt sind. (Abg. Schasching: Dann können Sie ja zustimmen! Dann stimmen Sie zu!)

Was mich wirklich auch stört, ist, dass sich die lieben engagierten Proponenten von „Coole Schule“ von den Grünen vereinnahmen ließen! Die haben zuerst wirklich unabhängig gewirkt, und ich habe große Freude gehabt, dass sie so couragiert sind. Und plötzlich finden wir sie dann im grünen Bereich oder im linken Spektrum (Abg. Schasching: Igitt: „Linkes Spektrum“!), und Frau Präsidentin Prammer hat sie zum Kinderkongress eingeladen. – Das hat uns wirklich wehgetan.

Nichtsdestotrotz: Es sind viele Forderungen enthalten, die wirklich begrüßenswert sind. Eine Forderung davon möchte ich auch in Form eines Entschließungsantrages einbringen, nämlich die Forderung, dass man Integration und Sprachförderung auch wirklich ernst nehmen soll und die Schulen in diesen Größen auch halten soll. Was wir hier einbringen, ist aus unserer Sicht ein kleiner erster Schritt. Unsere optimale Lösung wäre gewesen, festzuschreiben, dass maximal 30 Prozent der Schüler einer Klasse Kinder sein sollen, die nicht der deutschen Muttersprache mächtig sind beziehungs­weise noch Nachschulungen brauchen. Mit dem Koalitionspartner sind wir so verblieben, dass das ein Schritt ist. Wir freuen uns, dass wir diesen Antrag einbringen und der „Coolen Schule“ damit gerecht werden, aber wir würden uns wünschen, dass eine Höchstgrenze von 30 Prozent Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache pro Klasse in Zukunft möglich wird. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ.)

In diesem Sinne bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

„Die Frau Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird ersucht, Maßnahmen zu prüfen, um ein Erreichen des Unterrichtszieles durch eine optimale


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