Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 155. Sitzung / Seite 83

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es Lücken geben könnte oder wo es Lücken gibt, wo wir auch mehr Sicherheit geben können.

Ich darf aber schon darauf hinweisen, dass gerade bei den Rettungs- und Hilfsorgani­sationen derzeit die Länder und auch die Gemeinden zuständig sind. Das fällt in den jeweiligen Bereich des Landeskatastrophenschutzes beziehungsweise der Landesfeu­erwehrgesetze. Hier sind die Gemeinden sehr stark eingebunden, aber auch die Unter­nehmen können hier Ersatz für geleistete Entgeltfortzahlungen beantragen.

Also auf Länderebene funktioniert es, aber ich denke, wie Herr Minister Bartenstein schon gesagt hat, die verschiedenen Arbeitsgruppen, die uns dieses Ergebnis geliefert haben, die Sozialpartner, die jetzt eingebunden sind, die verschiedenen Ministerien werden sicher einen guten Vorschlag liefern, damit wir auch hier einen Schritt weiter­kommen.

Es ist auch schon der Freiwilligenpass, der Nachweis der freiwilligen Tätigkeit ange­schnitten worden. Dazu kann ich Ihnen sagen, dass das sehr, sehr gut angenommen wird. Wir haben bisher 20 000 Freiwilligenpässe beziehungsweise -nachweise verteilt und verschickt. Die Anforderungen gehen in großem Ausmaß weiter, und man ersieht daraus, dass Menschen, die freiwillig tätig sind, sehr wohl auch wollen, dass sie diese Kompetenzen für ihre derzeitige oder künftige berufliche Tätigkeit klar nachweisen kön­nen, weil das auch einen Vorteil im Bereich der Jobfindung und der Jobbewerbung dar­stellt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Ich denke, wir werden die Rah­menbedingungen für Freiwillige in Österreich laufend verbessern. Die Basis liefern uns die Vorschläge und die Ideen auch des Freiwilligenrates, die wir aufnehmen und dann, wenn notwendig, in konkrete Ergebnisse münzen.

Ich glaube, die humanitäre Hilfe, die Arbeit im Freiwilligenbereich hat in Österreich Vor­bildwirkung. Das zivilgesellschaftliche Engagement ist ein großartiges, und das sollten wir alle uns wirklich jeden Tag vor Augen halten, nicht nur, wenn es Hochwasser gibt, nicht nur wenn es Katastropheneinsätze gibt. Das ist auch das Dankeschön, das wir tagtäglich den Tausenden freiwilligen Helferinnen und Helfern sagen sollen. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.)

12.56


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordne­ter Wöginger. Wunschredezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


12.56.57

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Zuge dieser Diskussion möchte ich eines festhalten: Wir haben in Österreich ein sehr gut funktionierendes Freiwilligensystem. Wir haben auch ein funktionierendes System, was die Verfügbarkeit von Freiwilligen betrifft. Das sehen wir bei den Einsätzen, die tagtäglich geleistet werden, und vor allem auch bei den Naturkatastrophen wie zum Beispiel bei Hochwasser oder Schneedruck. Ich glau­be, man muss das schon einmal sagen, dass es da grundsätzlich keine größeren Pro­blematiken gibt. Es ist aber schon richtig, dass es bessere sozialrechtliche Absiche­rungen für die Freiwilligen in einigen Punkten geben soll, damit diese Freiwilligkeit auch in diesem großen Ausmaß aufrechterhalten werden kann.

Einige Beispiele: Es wäre denkbar, eine Art von Karenztagen für die Aus- und Fortbil­dung einzuführen. Der Kündigungsschutz ist meiner Meinung nach schon ein Themen­bereich, den man hier mitdiskutieren sollte, ebenso die steuerliche Absetzbarkeit von Fortbildungskosten und Kilometergelder für Freiwillige, aber auch die Unterstützung von Firmen, die besonders familienfreundlich agieren, oder auch die bevorzugte Ein-


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