Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 155. Sitzung / Seite 146

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Pablé jetzt ihren „Alarmismus“ öffentlich zur Schau getragen hat. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Was habe ich?) Frau Abgeordnete Partik-Pablé spricht davon, dass Kollegin Stoisits hier tränenreich einen Fall beschworen hätte. – Sie haben jetzt alle miterlebt, wie aus einer Emotion gleich „Tränenreichtum“ wird, und daran sieht man, welch blü­hende Phantasie Sie haben, Frau Abgeordnete Partik-Pablé! Genauso ist es, wenn man sagt, dass da bewaffnete Polizisten kommen – und Sie schon die „gezückte Pis­tole“ sehen, wie Sie es geschildert haben. Sie haben rhetorisch gleichsam mit der „ge­zückten Pistole“ herumgefuchtelt. Kollegin Stoisits hat das jedoch nachweislich nicht gesagt und sich nicht so verhalten. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Sie hat von einer „Dienst­pistole“ gesprochen!)

All das entspringt Ihrer blühenden Phantasie, Frau Abgeordnete Partik-Pablé, und da kann ich mir schon vorstellen, wie der Rest Ihrer Weltanschauungen zustande kommt und mit wie viel Realitätssinn er ausgestattet ist! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Lassen Sie die Weltanschauung von Frau Dr. Partik-Pablé außer Acht!)

Ebenfalls bemerkenswert angesichts der Debatte, welche die letzten Wochen prägt, ist, dass sich Abgeordneter Darabos als Vertreter der SPÖ hier voll und ganz und fast schon mit Inbrunst hinter das Fremdenrechtspaket und die fremdenrechtlichen Rege­lungen der Regierung stellt. Das muss man so zur Kenntnis nehmen. Das sagt aller­dings viel aus. Recht bezeichnend dabei war, dass er zwar Vorwürfe erhoben hat, die genannten Beispiele hätten mit dem Fremdenrecht überhaupt nichts zu tun, dann aber nicht sagen konnte, welches Beispiel denn nun nicht dem Gesetz entspreche. – Ich frage mich, wovon die Beispiele denn sonst handelten, nachdem von den Vorrednern meiner Partei bereits ausgeführt wurde, warum das jeweils genau dem geltenden Ge­setz entspricht. (Abg. Schieder: Das ist eine Frage der Vollziehung und nicht des Ge­setzes!)

Kollege Darabos ist jetzt leider nicht anwesend, aber offensichtlich ist das seine Ein­schätzung der Debatte, wie Sie sie führen wollen, und das sagt sehr viel über die Posi­tionierung der SPÖ aus.

Bemerkenswert auch die Ausführungen des Kollegen Spindelegger. Das muss man ja wortwörtlich festhalten und groß plakatieren – ich zitiere ihn –: Deutsch muss be­herrscht werden. Österreich muss gekannt werden. An anderer Stelle sagte er: Wer straffällig wird, hat in Österreich nichts verloren! (Demonstrativer Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ.)

Schieben Sie als Nächstes österreichische Kriminelle ab? Überprüfen Sie als Nächstes die Geographiekenntnisse österreichischer Mitbürgerinnen und Mitbürger? Machen Sie einen Sprachtest? Und meinen Sie dann, Sie selber und der Rest der Bevölkerung, wer nicht mit „ausgezeichnet“ besteht, hat in Österreich nichts verloren? Ist das Ihre Einstellung? – Das richtet sich doch von selbst und braucht nicht einmal mehr kom­mentiert zu werden! (Beifall bei den Grünen.)

Nun aber zur Beantwortung der Anfrage durch die Frau Ministerin, die man ebenfalls nur mit dem Vokabel „bemerkenswert“ bezeichnen kann. Frau Ministerin Prokop, Sie haben einleitend gesagt, Sie werden die Fragen nach bestem Wissen und den Ihnen vorliegenden Informationen beantworten. – Angesichts der Antworten, die Sie gegeben haben, kann es wohl um die Informationen und das beste Wissen nicht besonders gut bestellt sein!

Sie haben, grob geschätzt, die Hälfte der Fragen gar nicht beantwortet. Sie haben manche Fragen so beantwortet, dass man sich fragen musste, was die Antwort eigent­lich mit der Frage zu tun hat. Sie haben Dinge behauptet und nicht beantwortet.

 


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