Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 155. Sitzung / Seite 171

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1,8 Milliarden € gaben wir im Jahr 2005 für Medikamente aus. Die Zuwachsraten an Arzneimittelkosten von 1998 auf 1999 lagen im zweistelligen Bereich. Auf Grund von Strukturmaßnahmen und Preisdämpfungsmaßnahmen konnten sich diese Zuwachsra­ten im letzten Jahr auf 3 bis 4 Prozent einpendeln, obwohl sie mit 7 bis 9 Prozent pro­gnostiziert worden sind.

Es sind nicht nur Preisdämpfungsmaßnahmen, wie sie vor zehn, 15 Jahren der Ein­fachheit halber gesetzt worden sind, beschlossen worden, sondern es ist wirklich auch strukturell etwas verändert worden: die Einrichtung der Heilmittel-Evaluierungs-Kom­mission, die Übertragung der Einholung ärztlicher Bewilligungen des chef- und kontroll­ärztlichen Dienstes der Sozialversicherung auf den verschreibenden Arzt/die verschrei­bende Ärztin, die Reduktion von Bewilligungshandlungen für Heilmittel durch Imple­mentierung einer besonderen Dokumentation und nachfolgenden Kontrolle.

Preisdämpfungsmaßnahmen wie Senkung der Handelsspanne, umsatzbezogene Son­derrabatte und Preisbildungsvorschriften sind ebenfalls in diesem Paket beinhaltet.

Gesundheitspolitik heißt für uns, Qualität sicherzustellen, auch was die Versorgung mit Arzneimitteln betrifft. Insbesondere die Zulassung von Arzneimitteln im europäischen Raum wird sehr streng gehandhabt, in Österreich ganz besonders; hier muss ein Arz­neimittel eine Reihe von Kontrollinstanzen durchlaufen, bis es endlich zugelassen wird. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Vertrieb von Arzneimitteln. Insgesamt 2 232 Stellen in Österreich vertreiben die Produkte, sodass die Arzneimittel für jedermann zugänglich sind.

Im Vollzug des Arzneimittelgesetzes war allerdings immer wieder festzustellen, dass es hier schon seit mehreren Legislaturperioden Probleme gegeben hat. Auf Grund dessen wurde eine Behörde vorgesehen, die PharMed Austria, die diesem Problem entgegen­treten soll.

Leider Gottes ist über diese außergewöhnlich gute Gesundheitspolitik, die nicht nur Qualität verspricht, sondern auch zukunftsweisend ist, vom Kollegen Kogler überhaupt nichts gesagt worden. Er hat sich lediglich über den Rechnungshofausschuss beklagt und sich über die Zukunft des Rechnungshofausschusses Gedanken gemacht. Kollege Kräuter ist mit dem Bericht von Herrn Professor Rebhahn gekommen, obwohl in der Fußzeile eindeutig zu lesen ist: Diese Fassung ist nicht zur Veröffentlichung bestimmt. Für eine Publikation sind noch Bearbeitungen erforderlich. – Sie arbeiten da mit Mitteln und Unterlagen, die eigentlich noch gar nicht fertig gestellt sind, und verwenden diese für Ihre Argumentation. So wollen Sie Gesundheitspolitik machen? Ihnen geht es offen­bar nicht um die Sache. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ.)

Abschließend: Ich habe die Vermutung, dass es Ihnen gar nicht um die Sache geht, sondern wahrscheinlich um Parteipolitik. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es liegt die Vermutung nahe, und ich würde Sie bitten, das Thema ernst zu nehmen, denn Ge­sundheit ist ein Thema, das wirklich ernst zu nehmen ist, was Sie aber derzeit über­haupt nicht machen. Sie sagen immer nur, wie schlecht alles ist und dass das öster­reichische Gesundheitssystem keine Qualität hat. Ich glaube, Sie selber wissen genau, dass es nicht so ist, und ich würde Sie bitten, in Zukunft das Thema etwas ernster an­zugehen.

Wir versuchen wirklich, für die Patientinnen und Patienten in Österreich eine gute Lö­sung zu finden, arbeiten immer zukunftsorientiert, und ich glaube, es gibt wirklich kei­nen Grund, sich über diese Gesundheitspolitik nur irgendwelche schlechte Gedanken zu machen. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ.)

17.51

 


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