Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 158. Sitzung / Seite 150

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17.21.42

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssek­retär! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Wenn man die Anfrage der Frau Kollegin Moser liest, dann möchte man meinen, in Österreich würde im Bereich Mobilfunk und Strahlung gar nicht geforscht. – Dem, Frau Kollegin, ist nicht so! (Abg. Dr. Gabriela Moser: ... die Antwort, Frau Kollegin! – Abg. Sburny: Diskutieren tun wir aber die Ant­wort!)

Ich glaube, es ist einmal zunächst und einleitend festzustellen, dass Forschungen, so­wohl in der Schweiz als auch anderswo auf der Welt, jeweils international sind, dass Forschungen auch nicht immer nur besser werden, weil vielleicht nur Österreicher irgendetwas erforschen. Ich weise darauf hin, dass die letzte Studie, die dazu in der Schweiz gemacht wurde – eine große Studie, dotiert mit 3,2 Millionen € –, auch auf die Dauer von vier Jahren angelegt war, und die Ergebnisse daraus liegen bereits vor: Im Juni 2006 publiziert von der ETH-Zürich, im Übrigen unter Beteiligung auch österreichi­scher Forscherinnen und Forscher, die bei dieser Studie mitgearbeitet haben.

Ergebnis: Das Schweizer Forschungskonsortium konnte keinen negativen Einfluss der Strahlung einer UMTS-Mobilfunk-Basisstation auf das Wohlbefinden und die kognitiven Fähigkeiten nachweisen.

In der Bundesrepublik Deutschland läuft, wiederum unter Beteiligung namhafter öster­reichischer Forscher – Forschung ist immer auch etwas Internationales –, im Moment ein Forschungsprogramm zum Thema Mobilfunk, Gesundheit und nicht-ionisierende Strahlung, dotiert mit 17 Millionen €. In der zweiten Jahreshälfte 2006 soll entschieden werden, ob das Programm verlängert werden soll oder nicht. Im Übrigen: Davon ist ab­hängig, ob die dort beteiligten Forscher bei uns dann einen eigenen Forschungsantrag stellen werden oder nicht, denn es ist auch ein österreichisches Konsortium zweier Universitäten in diese Forschung eingebunden.

Bisher konnten, nach der Vielzahl der dort durchgeführten Studien, keine Indizien auf schädigende Strahlung festgestellt werden, weshalb noch nicht sicher ist, ob es Sinn macht, nach vier Jahren dieses Programm fortzusetzen.

Am 20. und 21. April hat in Graz eine europäische Tagung der Initiative COST 281 zum Thema Mobilfunkstrahlung stattgefunden. Da waren die Kritiker eingebunden, da waren österreichische und internationale Forscher eingebunden. Insgesamtes Ergeb­nis: Wir haben keinerlei signifikanten Nachweis, dass bei Einhaltung der derzeit in Ös­terreich geltenden WHO-Grenzwerte eine negative Auswirkung auf die Gesundheit von Menschen festgestellt werden kann.

Ich glaube, dass es wichtig ist, darzustellen, welche Art der Panikmache, Frau Kollegin Moser, von den Grünen da betrieben wird! Ich glaube nämlich, es ist auch mit unsere Aufgabe, Forschungsergebnisse, die bereits vorliegen, nicht zu verschweigen, weil Menschen – und ich sage: nachvollziehbarerweise – beunruhigt sind, sondern diese Forschungsergebnisse – die vielleicht nicht ganz in Ihrem Sinne sind – auch zu trans­portieren. Ich würde auch ein Forschungsergebnis, das anders lautend ist, hier vertre­ten.

Ich möchte vielleicht auch anmerken, dass immer wieder auf Studien verwiesen wurde, die in Österreich von einschlägigen Mobilfunkkritikern gemacht wurden, wobei interna­tional, beispielsweise in der Studie der ETH-Zürich, ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass die Ergebnisse nicht nachvollziehbar seien, die wissenschaftliche Fragestel­lung kritisiert wird, das Layout kritisiert wird. Dies geschah gleichfalls mit einer anders lautenden Studie in den Niederlanden, die von der ETH regelrecht zerlegt wurde.

 


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