Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 146

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Auch hier gilt: Die Bundesregierung hat die Umsatzsteuer selbstverständlich nicht er­höht, hat also hier keine Steuererhöhung vorgenommen, aber das Umsatzsteuerauf­kommen hat zugenommen. Meine Damen und Herren! Wiederum die Frage: Warum nimmt die Umsatzsteuer zu, wenn die Steuer nicht angehoben worden ist? – Vielleicht kommen wir auf die Idee: Weil die Wertschöpfung steigt, weil die Menschen konsu­mieren, weil sie einkaufen, weil sie mehr Geld in der Brieftasche haben, weil der Wirt­schaftsmotor läuft, weil es Österreich gut geht, weil der Privatkonsum seit dem Jahr 2000 um 14 Prozent angestiegen ist! (Abg. Dr. Gusenbauer: Oder weil der Öl­preis so hoch ist!) – Und damit sage ich Ihnen: Ich bin froh, dass die Umsatzsteuer steigt! Die Menschen haben mehr Geld zum Ausgeben, sie haben mehr Geld in der Brieftasche, und das zahlt sich aus für den Standort Österreich. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ. – Abg. Dr. Gusenbauer: Der hohe Öl­preis wirkt sich nicht aus, oder?)

Wir haben einen weiteren Erfolg bei der Umsatzsteuer erreicht: Wir sind die erste Bun­desregierung, die Umsatzsteuerbetrug wirkungsvoll bekämpft – „Rerverse Charge“ sei als Stichwort genannt. Auch das hat geholfen, das Umsatzsteueraufkommen zu erhö­hen.

Zu den Fragen 3 und 4:

In den Fragen 3 und 4 finden sich gleichzeitig der dritte Fehler und der vierte Fehler in den Zahlen, die Sie präsentieren:

Sie sagen, die Mineralölsteuer sei um 33,9 Prozent gestiegen. – Das ist falsch! Sie ist um 30,7 Prozent gestiegen.

Sie sagen, die Pendlerpauschale sei um 15 Prozent gestiegen – von uns erhöht wor­den. – Das ist falsch! (Abg. Dr. Stummvoll: Alles falsch!) Sie ist in zwei Schritten um 26,5 Prozent erhöht worden. (Abg. Bures: Haben Sie die Pendlerpauschale einge­führt?)

Erstens möchte ich daher anführen: Mineralölsteuer. – Meine Damen und Herren! Wir wissen alle, und ich bin froh, dass ich das ... (Ruf bei der SPÖ: Die Fragen beantwor­ten! Nicht ...! – Abg. Bures: Haben Sie die Pendlerpauschale eingeführt, Herr Minis­ter? – Abg. Scheibner – in Richtung der Abg. Bures –: Nicht nervös werden, ...!)

Herr Abgeordneter, wenn mir die sozialdemokratischen Abgeordneten eine Frage stel­len und die Zahlen in der Frage falsch sind, dann betrachte ich es als meine Verant­wortung als Minister, Ihnen die richtigen Zahlen zu sagen! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen – BZÖ.)

Ich darf etwas Zweites klarstellen: Die Mineralölsteuer ist eine Mengensteuer. Das heißt, wir alle würden uns niedrigere Ölpreise wünschen, wir alle würden uns niedri­gere Benzin- und Dieselpreise wünschen. (Abg. Dr. Gusenbauer: Sie nicht, denn Sie kassieren!) Faktum ist aber, dass ein Finanzminister nichts von höheren Preisen ... (Abg. Dr. Gusenbauer: Sie kassieren!) – Danke für das Stichwort. Ich kassiere eben nicht! Und damit darf ich das klarstellen (Abg. Dr. Gusenbauer: Mit der Erdölsteuer kassieren Sie nicht?): Nein, weil es eine Mengensteuer ist und ich pro Liter Treibstoff immer nur die gleichen Einnahmen habe! Und ob der Preis am Ende des Tages höher ist oder nicht, erhöht die Einnahmen für den Finanzminister überhaupt nicht. (Abg. Dr. Gusenbauer: Die Mehrwertsteuer ist keine Mengensteuer!) Daher ist das Mineral­ölsteueraufkommen eines, das rein an der konsumierten Menge liegt. (Abg. Dr. Gu­senbauer: Die Mehrwertsteuer ist keine Mengensteuer! – Reden Sie keinen Unsinn!)

Und auch da muss ich Ihnen sagen: Wenn Sie sich anschauen, wer in Europa welche Steuern zahlt (Abg. Dr. Gusenbauer: Die Mehrwertsteuer ist keine Mengensteuer, Herr Finanzminister!) – nehmen Sie Dieselkraftstoff heute als Beispiel –, dann sehen


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite