Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 240

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dass man für die Zeit der Olympiade Dieselbusse zur Verfügung stellt. Genau diese Chance ist schon damals nicht genützt worden und wird auch jetzt nicht wirklich ge­nützt werden.

Worauf ich aber besonders eingehen möchte, ist die Frage, was wir heute eigentlich diskutieren. Alle, die die sportlichen Ereignisse in Turin verfolgt haben, wissen ja, wel­chen Konflikt das Österreichische Olympische Comité im Moment mit dem internatio­nalen hat, und sie wissen auch, wie heftig die Auseinandersetzung rund um die Causa Walter Mayer geführt worden ist. Dabei wurde – um noch einmal daran zu erinnern – jemand, der vom Internationalen Olympischen Comité eine Sperre wegen Dopings hatte, vom Österreichischen Olympischen Comité, sagen wir es einmal so, in Turin zugelassen, wie immer das auch zustande gekommen ist.

Ein Jahr danach, 2007, soll die Vergabe für 2014 erfolgen. Ich kann mir nicht ernsthaft vorstellen, dass von Ihnen, die das hier mit Nachdruck vertreten, wirklich jemand glaubt, dass Österreich eine reelle Chance hat, diesen Zuschlag zu bekommen.

Jetzt kann man sagen, es wäre ja sinnvoll, sich trotzdem zu bewerben: Das ist viel­leicht für die Bewerbung gut, es gibt auch Werbemöglichkeiten, und Salzburg wird ins Gespräch gebracht. Das müssten wir dann schon diskutieren: Ist es für eine Stadt so günstig, zwei Mal hintereinander bei einem Bewerbungsprozess nicht genommen zu werden? – Dann sollten wir das aber zumindest einmal ehrlich und offen diskutieren.

Ich halte es nach dieser Situation, nach den Ereignissen von Turin, für absolut ausge­schlossen, dass eine Restchance besteht, dass Salzburg diesen Zuschlag bekommt. Insofern kann man sicher darüber reden, wie es mit weiteren Olympischen Spielen ausschaut. Diesmal ist es unserer Meinung nach ausgeschlossen. Das werden wir ja, wenn Sie den Antrag stellen und Salzburg drinnen bleibt, im Jahr 2007 beantwortet be­kommen, wer hier Recht hatte.

Sie werden sicher argumentieren, dass es bei der Befragung eine Unterstützung der Bevölkerung in Salzburg gegeben hat. Zur Erinnerung: Damals hat sich die Stadt Salz­burg dagegen ausgesprochen, das Land Salzburg dafür; in Summe gab es eine Mehr­heit, die allerdings relativ dünn war.

Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass sich das Internationale Comité sehr genau anschaut, wie die Stimmung zu der Bewerbung ist. Es hat auch eine Befragung des IOC selbst gegeben, soweit ich informiert bin. Laut der IOC-Erhebung ist die Unter­stützung in Salzburg sogar zurückgegangen, sie liegt jetzt unter 50 Prozent. In den Konkurrenz-Austragungsorten ist das beste Ergebnis, glaube ich, in Pyeongchang bei 96 Prozent gewesen. Wenn das IOC seine Kriterien selbst ernst nimmt, nämlich dass eine breite Unterstützung vorhanden sein muss, um den Zuschlag zu erteilen, ist dies neben der Frage Turin ja wohl ein weiterer Grund dafür, dass das, was hier betrieben wird, eigentlich nicht wirklich aussichtsreich ist.

Abschließend: Wir sind jederzeit bereit, über ökologisch vernünftig dimensionierte, gut durchdachte und vor allem mit Chancen ausgestattete Sport-Großprojekte zu diskutie­ren und sie mitzutragen. In diesem Fall, bei der Olympia-Bewerbung Salzburg 2014, sehen wir das nicht. (Beifall bei den Grünen.)

20.47


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Haub­ner. – Bitte.

 


20.47.09

Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Lieber Dieter Brosz, ich glaube, das war jetzt ein bisschen Slalom


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