obmann!) – Fanklubobmann geht sich aus, Kollege Auer. Ich denke aber, es bietet mir die Gelegenheit, geschätzte Damen und Herren, die Anwendung des olympischen Gedankens ein wenig abzuwandeln: Nicht nur das Dabeisein sei alles, sondern das Mittun.
Dieses Mittun habe ich in diesem Haus seit 16 Jahren betreiben können, und diese 16 Jahre enden mit dieser Legislaturperiode. Ich möchte diesen Beschluss heute dazu benützen, mich von Ihnen zu verabschieden und mich auch zu bedanken.
Diese 16 Jahre haben mich auf der einen Seite als Regierungsabgeordneten gesehen, und auf der anderen Seite als Oppositionsabgeordneten. Das heißt, ich habe die beiden ... (Abg. Neudeck: Was war dir lieber?) – Das kommt auf den Fall an, Kollege Neudeck. Manchmal habe ich mich als Oppositionsabgeordneter pudelwohl gefühlt, ich kann mich aber auch an Momente erinnern, in denen das Befinden als Regierungsabgeordneter auch sehr angenehm war.
Diese Bandbreite hat es mir ermöglicht, in den letzten 16 Jahren dank des Vertrauens, das mir meine Fraktion entgegengebracht hat, die mich in Sprecherfunktionen und in das Klubpräsidium gewählt hat, auch mit vielen von Ihnen Kontakt zu haben, Verhandlungen zu führen und den einen oder anderen in harten, aber zum überwiegenden Teil fairen Auseinandersetzungen und Diskussionen menschlich schätzen und achten zu lernen, und dafür darf ich Ihnen danken.
Ich bin stolz darauf, dass meine Fraktion es mir, dem kleinen Arbeiterbuben aus der Obersteiermark, ermöglicht hat, in solche Positionen zu kommen, das Gentechnikgesetz zu verhandeln und an allen möglichen anderen gesetzlichen Bestimmungen mitwirken und mitgestalten zu dürfen. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Lipizzanergestüt!) – Auch über die Lipizzaner zu konferieren.
Geschätzte Damen und Herren! Lassen Sie mich neben dem
Dank vielleicht auch einen Wunsch anbringen und aussprechen: Ich denke, die
Aufgabe von Abgeordneten in diesem Haus ist es nicht nur, an der Gesetzgebung
mitzuwirken und Bestandteil des Klubs zu sein, sondern gleichzeitig auch die
Balance zwischen der Tätigkeit im Wahlkreis, den Menschen in den
Wahlkreisen und der Gesetzgebung hier herzustellen, und dieser Balanceakt ist
meiner Meinung nach durch keine Stricherllisten ausdrückbar. (Allgemeiner
Beifall.)
Daher würde ich meinen, dass man in Zukunft vielleicht auf derartige Listen weniger Wert legt und Folgendes im Auge behält – und da komme ich wieder zum olympischen Gedanken zurück: Nicht nur das Dabeigewesensein, sondern das Mitgemachthaben – und mitgemacht haben zu dürfen – ist etwas Schönes, und dabei Menschen als Menschen – trotz aller politischen und ideologischen Unterschiede – zu sehen, zu achten und das niemals zu vergessen.
In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön, Ihnen alles Gute und ein herzliches Glückauf! (Anhaltender allgemeiner, stehend dargebrachter Beifall.)
21.09
Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Kollege Gradwohl! Alle
guten Wünsche von uns allen begleiten Sie, aber täuschen Sie sich
nicht: Wir werden uns noch oft hier wieder sehen, bevor Sie endgültig in
Pension gehen können. (Allgemeine
Heiterkeit.) Alles Gute, und die Standing Ovations zeigen Ihnen, man hat
Sie geschätzt! (Allgemeiner Beifall.)
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