Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 160. Sitzung / Seite 247

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obmann!) – Fanklubobmann geht sich aus, Kollege Auer. Ich denke aber, es bietet mir die Gelegenheit, geschätzte Damen und Herren, die Anwendung des olympischen Ge­dankens ein wenig abzuwandeln: Nicht nur das Dabeisein sei alles, sondern das Mit­tun.

Dieses Mittun habe ich in diesem Haus seit 16 Jahren betreiben können, und diese 16 Jahre enden mit dieser Legislaturperiode. Ich möchte diesen Beschluss heute dazu benützen, mich von Ihnen zu verabschieden und mich auch zu bedanken.

Diese 16 Jahre haben mich auf der einen Seite als Regierungsabgeordneten gesehen, und auf der anderen Seite als Oppositionsabgeordneten. Das heißt, ich habe die bei­den ... (Abg. Neudeck: Was war dir lieber?) – Das kommt auf den Fall an, Kollege Neudeck. Manchmal habe ich mich als Oppositionsabgeordneter pudelwohl gefühlt, ich kann mich aber auch an Momente erinnern, in denen das Befinden als Regierungs­abgeordneter auch sehr angenehm war.

Diese Bandbreite hat es mir ermöglicht, in den letzten 16 Jahren dank des Vertrauens, das mir meine Fraktion entgegengebracht hat, die mich in Sprecherfunktionen und in das Klubpräsidium gewählt hat, auch mit vielen von Ihnen Kontakt zu haben, Verhand­lungen zu führen und den einen oder anderen in harten, aber zum überwiegenden Teil fairen Auseinandersetzungen und Diskussionen menschlich schätzen und achten zu lernen, und dafür darf ich Ihnen danken.

Ich bin stolz darauf, dass meine Fraktion es mir, dem kleinen Arbeiterbuben aus der Obersteiermark, ermöglicht hat, in solche Positionen zu kommen, das Gentechnikge­setz zu verhandeln und an allen möglichen anderen gesetzlichen Bestimmungen mit­wirken und mitgestalten zu dürfen. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Lipizzanergestüt!) – Auch über die Lipizzaner zu konferieren.

Geschätzte Damen und Herren! Lassen Sie mich neben dem Dank vielleicht auch einen Wunsch anbringen und aussprechen: Ich denke, die Aufgabe von Abgeordneten in diesem Haus ist es nicht nur, an der Gesetzgebung mitzuwirken und Bestandteil des Klubs zu sein, sondern gleichzeitig auch die Balance zwischen der Tätigkeit im Wahl­kreis, den Menschen in den Wahlkreisen und der Gesetzgebung hier herzustellen, und dieser Balanceakt ist meiner Meinung nach durch keine Stricherllisten ausdrückbar. (Allgemeiner Beifall.)

Daher würde ich meinen, dass man in Zukunft vielleicht auf derartige Listen weniger Wert legt und Folgendes im Auge behält – und da komme ich wieder zum olympischen Gedanken zurück: Nicht nur das Dabeigewesensein, sondern das Mitgemachthaben – und mitgemacht haben zu dürfen – ist etwas Schönes, und dabei Menschen als Men­schen – trotz aller politischen und ideologischen Unterschiede – zu sehen, zu achten und das niemals zu vergessen.

In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön, Ihnen alles Gute und ein herzliches Glückauf! (Anhaltender allgemeiner, stehend dargebrachter Beifall.)

21.09


Präsident Dr. Andreas Khol: Herr Kollege Gradwohl! Alle guten Wünsche von uns allen begleiten Sie, aber täuschen Sie sich nicht: Wir werden uns noch oft hier wieder sehen, bevor Sie endgültig in Pension gehen können. (Allgemeine Heiterkeit.) Alles Gute, und die Standing Ovations zeigen Ihnen, man hat Sie geschätzt! (Allgemeiner Beifall.)

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Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

 


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