Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 161. Sitzung / Seite 19

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wird wohl ein Grund sein, dass Sie diese Thematik auf die Zeit nach der Wahl verschieben möchten.

Warum will man das tun? – Wahlkampf, Wahlkampfthema! Eignet sich diese emotio­nale Frage der Volksgruppenpolitik aus Ihrer Sicht, Herr Kollege Cap, wirklich als Wahlkampfthema? Wir waren ja schon so knapp an einem Konsens. Und das wird jetzt alles wieder aufgebrochen und in einem Wahlkampf thematisiert: Wer will wo eine Ortstafel oder wer will sie aus welchen Gründen nicht? – Das ist der eine Grund, die eine Frage.

Der zweite Grund, die zweite Frage ist: Ist es für Sie als frei gewählte Abgeordnete wirklich der Grundsatz, dass Sie nur bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, wenn Sie in Regierungsverantwortung sind? Zählt für Sie Opposition nur als nein sagen, als dagegen sein, als verhindern? Ich sage Ihnen, wir haben diese ... (Abg. Silhavy: Wo waren Sie denn die ganze Zeit?)

Frau Kollegin Silhavy, wissen Sie, wo ich die ganze Zeit gewesen bin? – Mit Ihrem Klubobmann am Verhandlungstisch, an dem wir viele, viele Stunden lang versucht haben, eine Einigung zu finden! (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.) Wir waren dazu bereit, so, wie es Kollege Cap gesagt hat, dieses Thema endlich auf Dauer zu beenden, endlich den Umstand zu beenden (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Sie ... BAWAG und ÖGB ...!), dass irgendein Rechtsanwalt in Kärnten in einer Gemeinde absichtlich zu schnell fährt, um ein Verfassungsgerichtshoferkenntnis zu erzielen, um in jeder einzelnen Ortstafelfrage wieder einen Streit und einen Konflikt herbeizuführen. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch – in Richtung SPÖ –: Sie fördern das! Sie fördern Gesetzes­bruch!)

Wir wollten eine Verordnung beschließen, die Sie jetzt verlangt haben, dass nämlich 70 zusätzliche Ortstafeln aufgestellt werden. Die Bundesregierung hat die Verordnung erlassen. Sie haben im Hauptausschuss gegen diese Verordnung gestimmt, meine Damen und Herren von der SPÖ! (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Aha!) Sie diskutieren im Ausschuss darüber, dass man das Gesetz behandeln sollte, auch in Ihrem Ent­schließungsantrag haben Sie das angesprochen. Sie waren aber dagegen, sogar in einer Geschäftsordnungsdebatte, dass man die beiden Anträge zur Änderung des Volks­gruppengesetzes überhaupt auf die Tagesordnung setzt, das heißt, Sie wollten nicht einmal darüber diskutieren! Frau Kollegin Silhavy, überlegen Sie sich einmal, welche Zwischenrufe Sie hier machen! Schauen Sie einmal in Ihre eigene Fraktion, welch zwiespältiges Verhältnis Sie zu dieser Frage haben! (Beifall bei den Freiheit­lichen – BZÖ und der ÖVP.)

Ich unterstelle Ihnen, dass Sie hier wirklich ein zweifaches Spiel spielen. (Abg. Silhavy: Unterstellung, genau das ist es!) Auf der einen Seite spielen Sie sich in den intellektuellen Zirkeln der Großstädte als großliberal und als Volksgruppenvertreter auf, auf der anderen Seite rennen Sie in den kleinen Gemeinden, wo Sie die Bürgermeister stellen, herum und sagen, wir haben die Ortstafeln verhindert. Das ist doch Ihr Spiel, das Sie von der SPÖ spielen – und deshalb sind Sie gegen jeden Konsens in dieser Frage! (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ und der ÖVP.)

Ich sage Ihnen noch eines, meine Damen und Herren. (Abg. Silhavy: Das ist unglaublich! Diese Unterstellungen sind skandalös!) – Ja, das ist eine Unterstellung, aber die Indizien sprechen dafür, denn wenn Sie den Konsens wollten, dann würden Sie heute hier mit uns für einen tauglichen Kompromiss stimmen, wo sich selbst ein Großteil der Volksgruppen für diese Regelung ausspricht! (Zwischenruf des Abg. Dr. Puswald.)

Sie sind jetzt in einer schönen Gesellschaft, Herr Kollege Puswald, Sie befinden sich jetzt in einer wunderbaren Gesellschaft. Ich hoffe, Sie fühlen sich wohl. (Abg.


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