Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 162. Sitzung / Seite 55

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5.000 PflichtschullehrerInnendienstposten wurden seit Beginn der schwarz-blauen Koalition eingespart. Verantwortlich dafür ist Elisabeth Gehrer, die es verabsäumt hat, sich gegen Finanzminister Grassers Bildungssparkurs zu Wehr zu setzen.

Die Auswirkungen sind fatal: Bis zum Jahr 2010/2011 droht eine LehrerInnenmassen­arbeitslosigkeit durch den Abbau von 12.500 Dienstposten. Das entspricht der derzeiti­gen LehrerInnen-Zahl in den steirischen und burgenländischen Pflichtschulen insge­samt.

Ausgebildete LehrerInnen müssen Taxi fahren

Die Warteliste der ausgebildeten JunglehrerInnen die auf einen Job warten, wird immer länger: in OÖ warten 780 VS-, Haupt- und SonderschullehrerInnen auf einen Job, in Tirol 550, im Burgenland 400, in Salzburg 300.

Mit dem neuen Hochschulgesetz wird die Situation zusätzlich verschärft. In diesem be­harrt Bildungsministerin Gehrer auf der getrennten Ausbildung von Pflichtschul- und AHS-LehrerInnen. Diejenigen, die an den neuen Pädagogischen Hochschulen für Pflichtschulunterricht ausgebildet werden, werden aufgrund der rückgängigen Schüle­rInnenzahlen im Pflichtschulbereich vor verschlossenen Türen stehen. Eine vernünftige Reform der LehrerInnenausbildung müsste sicherstellen, dass LehrerInnen flexibel den Schultyp wechseln können.

Massive Kürzungen bei IntegrationslehrerInnen

Seit „Schwarz-Blau“ werden IntegrationslehrerInnen massiv „eingespart“. Bildungsmi­nisterin Gehrer akzeptiert widerstandslos das "Njet" von Finanzminister Grasser und ist nicht bereit die dringend erforderlichen - von den Landeshauptleuten geforderten - zu­sätzlichen 700 IntegrationslehrerInnen bereit zu stellen. Die 300 Lehrposten, die sie zur Verfügung stellt liegen weit unter dem Bedarf. Ein Sparen im Schul- und Integrations­bereich wird uns aufgrund langfristiger Probleme am Arbeitsmarkt später sehr teuer kommen. Die Verantwortung dafür trägt alleine Bildungsministerin Gehrer.

Unterdurchschnittliche Anzahl an Studierenden

Österreich hatte im Wintersemester 2000/01 mit 241.576 Studierenden bereits vor Ein­führung der Studiengebühren deutlich weniger Studierende als die meisten EU- und OECD-Staaten. So sind in Finnland mit seinen 5 Mio. Einwohnern knapp 300.000 Stu­dierende, in Schweden bei 8 Mio. Einwohnern mehr als 400.000 inskribiert. Auch wenn in der Zwischenzeit die Anzahl der StudienanfängerInnen wieder auf das Niveau vor der Einführung der Studiengebühren gestiegen ist, liegt die Gesamtzahl der Studieren­den heuer um 10 % unter dem Niveau von 1999. Zur Zeit sind 211.000 Studierende an österreichischen Unis inskribiert. Österreich ist damit neben Frankreich das einzige Land, in dem es in dem für die OECD-Studie relevanten Erhebungsjahr weniger Stu­dierende gab als 1995.

Die OECD-Kennzahlen belegen zudem, dass die Übertrittsrate von MaturantInnen in den tertiären Bildungssektor (=Hochschulzugangsquote) in Österreich geringer ist als in vergleichbaren Staaten. Die Hochschulzugangsquote liegt in Österreich bei 35 %, während im OECD-Ländermittel 53 % eines Maturajahrganges an einer Universität oder FH studieren. Die skandinavischen Länder haben dagegen eine im OECD-Schnitt hervorragende Hochschulzugangsquote wie etwa Schweden mit 80 % oder Finnland mit 71%. Zusammengefasst studiert in der OECD jedeR Zweite, in Österreich nur jedeR Dritte.

 


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