Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 162. Sitzung / Seite 83

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die Zukunft der SPÖ! Denn das, was Sie heute hier machen, ist Wahlkampf auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler, der Lehrerinnen und Lehrer und der Eltern. Das ist es, was Sie mit der heutigen Anfrage tun! Es geht Ihnen nur um Ihre eigene Zukunft! (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ.)

Meine Tochter hat gestern ihren ersten Schultag hinter sich gebracht: mit viel Freude, mit viel Erwartung, mit viel Lernbegierde. Ich denke, das sollte eigentlich ausschlag­gebend dafür sein, wie wir hier zukünftige Politik machen: Wir sollten den Kindern die Rahmenbedingungen geben, die sie brauchen, damit sie die Schulzeit mit Freude ab­solvieren, dass sie das lernen, was wirklich notwendig ist, und dass es Ihnen nicht ver­dorben wird, sondern dass sie Freude daran haben, in die Schule zu gehen. Es sollte doch unser aller, unser gemeinsames Interesse sein, ihnen das zu ermöglichen!

Ich habe meine Tochter mit gutem Gewissen in eine – im Gegensatz zu Herrn Dr. Gu­senbauer – öffentliche Schule gegeben. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass wir ein gutes Schulsystem haben und dass unsere öffentlichen Schulen gut, wenn nicht sogar besser als private Schulen sind. Auf jeden Fall sind sie sehr gut! Im Gegensatz zu Dr. Gusenbauer, der meint, dass er sein Kind lieber in eine private Schule gibt, halte ich es für richtig, dass man sein Kind in eine öffentliche Schule gibt, wenn man Regie­rungspolitik betreibt. Sie haben es in der Zeit, in der Ihre Partei in der Regierung war, nicht für notwendig erachtet, Ihr Kind in eine öffentliche Schule zu geben. Das zeugt von Ihrer Art, Regierungspolitik zu machen, dass Sie selbst das nicht in Anspruch neh­men, was Sie für andere zur Verfügung stellen. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ein Satz, den Dr. Gusenbauer heute gesagt hat, hat mir gut gefallen: Wir sollen doch den Kindern vor dem Schuleintritt geeignete Deutschkenntnisse vermitteln. – Hut ab! Ich freue mich, dass Sie endlich erkannt haben, dass es für einen gedeihlichen Schul­ablauf wichtig und notwendig ist, dass es nicht so viele ausländische Kinder in einer Klasse gibt, dass es nicht so viele Kinder gibt, die Deutsch nicht als Muttersprache haben. Das ist ein erster Schritt zu einer Erkenntnis, dass Sie das heute selbst gesagt haben!

Wir haben mit dieser Regierung schon einiges in dieser Richtung erreicht, indem wir Frühförderung für Kinder anbieten, die nicht Deutsch als Muttersprache haben. Da ha­ben wir einiges erreicht und schon die ersten Erfolge in diesem Jahr einfahren können.

Wir wollen aber mit unserem Entschließungsantrag noch einen Schritt weiter gehen, indem wir sagen, es darf in Schulen nicht sein – und es gibt Beispiele in Wien und in Graz –, dass der Ausländeranteil in Klassen mehr als 30 oder sogar über 50 Prozent beträgt, sodass ein gedeihlicher Ablauf in der Klasse für Lehrer und Schüler nicht mehr machbar ist. In unserem Entschließungsantrag steht, dass der Anteil an Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache 30 Prozent nicht übersteigen darf. (Abg. Broukal: Mit nichtdeutscher Muttersprache ...!) – Mit nichtdeutscher Muttersprache, ja! (Abg. Brosz: Deutschkenntnisse!)

Das ist ein guter Schritt und ich freue mich, dass Sie selbst erkannt haben, dass es wichtig und notwendig ist, dass Kinder vor dem Schuleintritt geeignete Deutschkennt­nisse besitzen müssen. Wir leisten mit unserer Arbeit unseren Beitrag dazu, dass das ermöglicht wird, damit unsere österreichischen Kinder auch einen guten Schulunter­richt erhalten. (Beifall bei den Freiheitlichen – BZÖ.)

Wir wollen nicht nur das. Wir wollen auch – und das ist es, was die Eltern in dieser Wo­che sehr bewegt hat – den Eltern helfen, vor allem den Familien, die mehrere Kinder haben. Denn das, was für die Schule einzukaufen ist und was man dabei an Geld auszugeben hat, ist für einkommensschwache Familien, für Familien mit vielen Kindern fast nicht mehr zumutbar! Es steht auch in unserem Antrag, den wir beschließen


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