Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll163. Sitzung / Seite 90

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wichtig, weil es nämlich von Interesse ist, welche Konditionen die BAWAG den Sozial­demokraten gegeben hat.

Es gibt eine Geschichte, die überhaupt noch nicht richtig beleuchtet wurde. Die Steier­märkische Sparkasse ist auch als Financier, als Kreditgeber – bleiben wir an dieser Stelle vorsichtig – der Sozialdemokraten erwähnt worden. So weit, so gut; es ist aber nicht klar, welche Konditionen dort geherrscht haben. Warum ist die Frage so interes­sant? – Weil sage und schreibe, das muss man wirklich einmal zusammenbringen, zehn Jahre lang ein Vorstand jener Bank, der Steiermärkischen, gleichzeitig Parteikas­sier der Sozialdemokraten in der Steiermark gewesen ist! Ich finde, das ist einfach nicht hinzunehmen. Es tut mir Leid, es ist einfach nicht hinzunehmen, dass in diesem Licht nicht offengelegt wird! (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Scheibner.)

Es fehlt einem die Einsicht für solches Verhalten. Und so hätten wir alle etwas zu sa­gen. Sie können sagen: Wir haben es leicht, wir regieren noch nicht. Das ist richtig, und vielleicht ist dies auch das nächste Mal nicht der Fall, weil Sie die große Koalition schon ausgemacht haben, oder sonst irgendetwas. Das ist ja noch nicht das Thema, wir haben vielleicht leicht reden.

Ich darf noch die Freiheitlichen erwähnen; ich meine jetzt aber jene, die auf Liste 3 ste­hen. Auch sie haben aus meiner Sicht Erklärungsbedarf, weil für mich nicht erklärlich ist, wie es sein kann, dass diese Partei, mehr als alle anderen zusammen, das ganze Land mit Großplakaten zudeckt. Man kommt um keinen Kreisverkehr mehr herum, ohne dass man zwei Mal von Strache belästigt wird; ich halte das mittlerweile für eine Verkehrsgefährdung. (Beifall bei den Grünen.) Es wäre auch interessant zu erfahren, wo dieses Geld herkommt.

Es gibt also drei gute Gründe für die Fraktionen hier im Haus – das BZÖ habe ich jetzt ausgelassen, ich weiß ja nicht, ob wir es nächstes Mal wieder hier sehen werden –, zumindest drei Fraktionen/Parteien haben gute Gründe, hier offenzulegen. Das wäre doch ein schönes Motiv.

Ich darf den Rest meiner Überlegungen nur noch im Word-Rap wiedergeben; ich hoffe, Sie sind damit einverstanden. Die Frage der U-Ausschüsse ist ja hundert Mal diskutiert worden. Ich sage nur, in dieser Legislaturperiode hat es zwei klassische Anlassfälle ge­geben, diese Sache so zu betrachten, dass das als Minderheitenrecht verankert wer­den müsste. Der aktuellste ist der Fall der BAWAG.

Es ist nämlich nicht einzusehen, dass Sie diesen „kleinen Untersuchungsausschuss“ dazu missbrauchen, mit Ihren Mehrheiten dort Auskunftspersonen aus- und einzu­wacheln, wie es Ihnen gerade passt. Dass zum Beispiel ein Herr Schlaff nicht geladen wird, das ist nicht einzusehen. Deshalb: Minderheitenrecht und wirklicher Untersu­chungsausschuss! Das wird heute ohnehin noch ein Thema werden.

Die zweite Sache – am Schluss der Legislaturperiode möchte ich es noch einmal er­wähnen – war das Niederdrücken der Aufklärung rund um die Eurofighter-Beschaffung. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, das ist ganz in Ordnung und hier sogar wünschenswert. Aber was nicht sein kann, ist, dass die ranghöchsten Beamten in Aktenvermerken festhalten, dass sie aus guten und verschiedenen Gründen – egal, aus welchen – gegen diese Beschaffung sind, diese Beamten dann pensioniert werden und unter Hinweis darauf, dass sie pensioniert worden sind, mit Ihrer Mehrheit von der Aussage hier im Parlament de facto abgehalten werden. (Abg. Dr. Fasslabend: Keine Ahnung!)

Sie sind der schlechteste Zeuge dafür, Herr Fasslabend, hier einen Zwischenruf zu machen! Schaden Sie sich in dieser Frage nicht noch mehr, als Sie ohnehin schon


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