Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll163. Sitzung / Seite 138

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Meine Damen und Herren, um es zu objektivieren: Das Institut für Höhere Studien hat eine Untersuchung gemacht und ist draufgekommen: Die Klein- und Mittelbetriebe wur­den durch die Maßnahmenpakete dieser Bundesregierung in Summe mit 1,3 Milliar­den € jährlich entlastet. 1 300 Millionen € jährlich an Entlastung für die Klein- und Mit­telbetriebe! Sie haben dagegen gestimmt – wir haben es umgesetzt. Das ist der Unter­schied! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ.)

Zur Frage 3 – da wird die Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage der Krankenversi­cherung angesprochen, wie sie auch Alfred Gusenbauer vorgeschlagen hat –: Die An­hebung der Höchstbeitragsgrundlage belastet natürlich den Mittelstand in Österreich. (Abg. Dr. Matznetter: Aha!) Das ist überhaupt keine Frage. (Abg. Dr. Matznetter: Wie viel sind das?)

Das, was Sie sich haben einfallen lassen, ist eine neue Besteuerung des Mittelstandes. Sie haben vorgeschlagen, die Höchstbeitragsgrundlage von 3 750 € auf 5 000 € anzu­heben. Ich kann Ihnen gerne vorrechnen, was das für jemanden, der 5 000 € brutto im Monat verdient, bedeuten würde. Der hätte, wenn dieser Ihr Vorschlag realisiert wer­den würde, eine Nettobelastung von 369 €, der würde im Monat 369 € mehr an Abga­ben zahlen. Und auf der anderen Seite wäre der Arbeitgeber zusätzlich mit bis zu 274 € belastet. Das heißt: In Summe belastet Ihr Vorschlag bei einem Monatsbrutto­bezug von 5 000 € Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit mehr als 600 € im Monat. (Abg. Bures: Sie haben die Rezeptgebühren erhöht!) Ich glaube, dass das eine sehr, sehr deutliche Belastung wäre. Die wird es mit uns nicht geben. Wir wollen keine Belas­tung, wir wollen eine Entlastung des Mittelstandes! (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten von Freiheitlichen – BZÖ. – Abg. Bures: Wie hoch sind die Rezeptgebühren? Wissen Sie überhaupt, was ein Pulver kostet?)

Es ist auch die Mineralölsteuer angesprochen worden. Die Grünen haben vorgeschla­gen, die Mineralölsteuer beim Diesel an den Satz des Benzins anzugleichen, das heißt, die Mineralölsteuer für Diesel zu erhöhen. Wir haben berechnet, was das kosten wür­de. Das wäre ein zusätzliches Aufkommen und damit eine Belastung für die Diesel-PKW in Österreich von etwa 800 Millionen € pro Jahr durch die Mineralölsteuer. Dazu kämen rund 70 Millionen € an Umsatzsteuer. Das wären 870 Millionen € mehr an Be­lastung alleine durch die Mineralölsteuer für die Diesel-PKW-Benützer.

Wenn man weiß, dass etwa 60 bis 70 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge Diesel-PKW sind, dann weiß man, welch massive Belastung das für die Bevölkerung, für die Pendler darstellen würde. Auch da sage ich Ihnen: Diese Belastung wird es mit uns nicht geben! Gerade bei hohen Ölpreisen, hohen Energiepreisen macht das wirk­lich keinen Sinn. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von Freiheitlichen – BZÖ.)

Auch das Thema Erbschafts- und Schenkungssteuer ist angesprochen worden. Wir haben uns das Thema angesehen. Sie wissen, dass ein Erkenntnis des Verfassungs­gerichtshofs vor der Türe steht, das zu einer massiven Mehrbelastung führen könnte. Daher lautet unsere Antwort bei etwa 87 000 Fällen, die es im letzten Jahr, im Jahr 2005, an Erbschaften, an Schenkungen gegeben hat: Wir wollen die Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer! Wir wollen sie deswegen abschaffen, weil es dadurch einen hohen Verwaltungsaufwand gibt, weil es ein ungerechtes, ein kompli­ziertes System ist, weil sie eine Belastung für die Eigenheimübergabe darstellt, weil sie eine Belastung für die Betriebsnachfolge ist.

Wir haben uns angesehen: Welche Schenkungen trifft das? Welche Vermögen trifft das? Und ich darf Ihnen sagen, dass wir in Österreich zu 99 Prozent kleine und mittlere Schenkungen beziehungsweise Erbschaften haben. Deswegen ist die Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer eine breite Entlastung für kleine, für mittlere Ein-


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