„Aus dem
Österreichischen Gewerkschaftsbund sind hier keine Gelder geflossen. Das
kann ich völlig ausschließen.“
Es hat etwas
später ÖGB-Präsident Hundstorfer in der „ZiB 2“ am
14. September dieses Jahres gesagt – ich
zitiere –:
„Eine
Gewerkschaftsfraktion schenkt oder übergibt einer Partei in
Wahlkampfzeiten – und 1999 war die Zeit des
Nationalratswahlkampfes – eine Spende.“ – Gemeint
hat Hundstorfer 500 000 S, die offensichtlich an die SPÖ Wien
gegangen sind.
Herr Gewerkschafter
Haberzettl hat am 15. September 2006 in den „Salzburger Nachrichten“
gesagt:
„Ja, es
fließt regelmäßig Geld zwischen der FSG“ –
also der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter –
„und der Bundes-SPÖ.“
Meine Damen und Herren, ich möchte aus meiner Sicht nur noch zwei Bemerkungen machen.
Das eine ist die politische Optik dieser Geldflüsse: Hat es sie gegeben? Hat es sie nicht gegeben? Wer hat es bestritten? Wer hat es dann später zugegeben?
Das andere ist die wirtschaftliche Seite, die ich als Finanzminister schon ansprechen möchte.
Meine Damen und Herren! Der Steuerzahler hat eine Haftung
von 900 Millionen € übernehmen müssen, damit diese
Bundesregierung die BAWAG (Zwischenruf
des Abg. Dr. Matznetter) und
damit auch den Gewerkschaftsbund retten konnte. (Abg. Heinzl: Geh, huck di
nieder!) Ich habe mir das Ganze daher genau angeschaut und weiß, dass
es im Jahr 2000 Ausschüttungen von der BAWAG an den
Österreichischen Gewerkschaftsbund in der Höhe von etwas mehr als
8 Millionen € gegeben hat. Im Jahr 2001 sind auch etwas mehr
als 8 Millionen € an den Österreichischen Gewerkschaftsbund
von der BAWAG geflossen. Auch in den Jahren 2002 und 2003 flossen etwas mehr
als 8 Millionen € von der BAWAG an die Gewerkschaft. Und im
Jahr 2004 gab es eine Sonderdividende von immerhin 71 Millionen €
von der BAWAG an die Gewerkschaft. (Abg.
Dr. Matznetter: Wie hoch war
denn dann die Haftung vom ÖGB?)
Meine Damen und Herren, vollkommen klar ist aus heutiger Sicht, dass die BAWAG vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2004 für diese Dividendenzahlungen von mehr als 100 Millionen € wirtschaftlich keine Leistungsfähigkeit mehr hatte. Die BAWAG hätte in diesem Zeitraum diese mehr als 100 Millionen € nicht mehr an den Österreichischen Gewerkschaftsbund auszahlen dürfen.
Ich darf Ihnen versichern: Wenn es der ÖGB nicht
schafft, die Steuerzahler aus der Haftung der 900 Millionen €
zu entlassen, was meine Erwartungshaltung an den Österreichischen
Gewerkschaftsbund ist, damit nicht dann auch noch auf der Spitze des Eisbergs
der Steuerzahler für diese kriminellen Machenschaften zur Leistung
herangezogen wird – wenn es gelingt, dann ist das in
Ordnung –, also wenn diese Leistung der Steuerzahler in Anspruch
genommen wird, dann wird die Rede darüber zu führen sein, wo diese
100 Millionen € hingegangen sind und wer sie dann später
zurückzahlen muss. – Vielen Dank. (Lang anhaltender Beifall
und Bravorufe bei der ÖVP sowie Beifall bei Abgeordneten von
Freiheitlichen – BZÖ.)
15.49
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir gehen nun in die Debatte ein.
Ich mache darauf aufmerksam, dass gemäß der Geschäftsordnung kein Redner beziehungsweise keine Rednerin länger als 10 Minuten sprechen darf, wobei jedem Klub eine Gesamtredezeit von 25 Minuten zukommt.
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