die Fragen, die Sie an den Finanzminister gestellt haben, nicht
sehr spannend. Das ist eine Wahlkampf-Dringliche, die noch dazu wirklich
schlecht ist. (Abg. Neudeck: Aber die Antworten waren gut! Die Antworten waren sehr
gut!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Fekter, ich denke manchmal darüber nach, was in einem Kopf vorgeht, wenn jemand ununterbrochen nichts anderes im Kopf hat als irgendwelche illegalen Machenschaften, irgendwelche Geldflüsse. (Abg. Dr. Fekter: Ihr liefert sie ja!) Für nichts gibt es Beweise, aber es wird immer etwas in den Raum gestellt, es werden abenteuerliche Dinge konstruiert. (Abg. Hornek: Die sind nicht konstruiert, das ist Realität! – Zwischenruf des Abg. Neudeck.) Dafür gibt es in Österreich ein Sprichwort, nämlich: Wie der Schelm denkt, so ist er! – Ich weise all das, was Sie der SPÖ vorwerfen, auf das Schärfste zurück, Frau Fekter! (Beifall bei der SPÖ.)
Mittlerweile wissen alle, dass es sich um ein Wahlkampfgetöse der ÖVP handelt, die eine Verleumdungskampagne durchführt. Aber ich verstehe das, ich verstehe, dass Sie nicht über die Probleme der Menschen reden wollen.
Sie haben sich hierher gestellt und gesagt: Wir haben
entlastet! Wir haben entlastet! Wir haben entlastet! – Fragen Sie
die Menschen, die spüren nichts davon. (Zwischenrufe
bei der ÖVP.) Die Menschen spüren nämlich etwas ganz
anderes: Sie spüren, dass sie immer weniger im Geldbörsl haben und
dass ihr Leben immer härter wird. Wissen Sie, warum? – Weil wir
zwar ein schönes Land sind, ein reiches Land sind (Abg. Dr. Lopatka: Ja,
eben!), ein Land mit lauter fleißigen Menschen, aber wir haben eine
faule Regierung, die schlechte Politik macht! (Ruf bei der ÖVP: Na hallo!) Das ist das Problem, meine sehr
geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe
bei der ÖVP.)
Ich finde es auch
beschämend, wenn Sie als Justizsprecherin sich hierher stellen und fragen (Abg.
Dr. Lopatka: Der
1. Oktober kommt!), wie es mit dem Rechtsstaat aussieht, Sie aber
diejenigen sind, die den Rechtsstaat in Österreich meiner Auffassung nach
massiv schädigen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Was sagen Sie, Frau
Fekter, eigentlich dazu, dass die Oberstaatsanwaltschaft heute eine
Selbstanzeige eingebracht hat? – Die Justiz lässt wegen
möglichen Geheimnisverrats gegen sich selbst ermitteln. (Abg.
Dr. Fekter: Um
aufzuklären, natürlich!) Die Justiz hat offensichtlich in ihrem
Kreis schwarze Schafe, die Informationen an die ÖVP und an das BZÖ
gegeben haben (Abg. Rädler:
Nur Ihre Vorwürfe sollen geklärt werden!), wogegen sich die
Justiz wehren muss. Sie muss sich gegen Ihre Methoden in der Politik wehren (Abg.
Dr. Fekter: Eure
Vorwürfe! – weitere Zwischenrufe bei der ÖVP), gegen
den üblen Stil, den Sie auf dem Rücken der Justiz austragen. Das ist das Problem, Frau
Fekter! (Beifall bei der SPÖ.)
Die Richterin
Helige, eine in Österreich anerkannte Richterin, sagt, das Ansehen der
Justiz sei gefährdet. – Nur, damit Sie politisches Kleingeld
machen, damit Sie nicht über Ihre miserable Regierungsbilanz reden
müssen, nämlich: Rekordarbeitslosigkeit, Weg in die
Zwei-Klassen-Medizin, Pensionskürzungen, und darüber, dass das Leben
der Menschen in den letzten sechs Jahren härter geworden ist. (Abg. Hornek: Wer hat Sie so aufgeregt? Was
regt Sie so auf?) Ein paar Reiche und Privilegierte haben es besser, aber
die Mehrheit der Menschen spürt von Ihren Entlastungen überhaupt
nichts, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ. –
Abg. Dr. Rasinger: Wer hat
diese Rede geschrieben? – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Sie wollen die
Bilanz Ihres politischen Versagens nicht hören. Sie reden daher auch nicht
mit den Menschen. Der Bundeskanzler sperrt sich auf dem Ballhausplatz ein. (Zwischenrufe
bei der ÖVP.) Sie versuchen in Wirklichkeit, die Augen vor der
Realität von tausenden Familien, AlleinerzieherInnen und PensionistInnen
zu verschließen.
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