Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll163. Sitzung / Seite 200

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sowie der Rest in 25 Jahrestranchen zu je 7 Mio. ATS abgedeckt hätte werden sollen. Ungeklärt ist bis heute die Frage, wie Prentner zu diesem erheblichen Immobilienbesitz kam, warum man in der Staatsanwaltschaft Klagenfurt annehmen konnte, dass Prent­ner in den darauf folgenden 25 (!) Jahren nach Steuern jeweils 7 Millionen ATS ablie­fern wird können bzw. ist unbekannt, ob nicht die Zahlungen bereits eingestellt wurden (zu Lasten von wem?). Bei jedem anderen Staatsbürger hätte Prentners Verhalten strafrechtliche Konsequenzen gehabt. Zu prüfen wäre sowohl die Rolle der Bankenauf­sicht als auch der Justiz.

Raiffeisen International

Die laut Medienberichten unter den Augen der Finanzmarktaufsicht bzw. mit Kenntnis der FMA durchgeführten, international argwöhnisch betrachteten Geschäfte von Raiff­eisen International mit russischen Oligarchen und die Involvierung ins Gasgeschäft in der Ukraine sind aufklärungsbedürftig. Um künftigen Schaden für den Finanzplatz Ös­terreich zu vermeiden, ist die Rolle der FMA in diesem Zusammenhang zu prüfen bzw. die Frage zu klären, ob deren Instrumente ausreichen, derartig zweifelhafte Vorgänge hintanzuhalten. Schließlich ist der Frage nachzugehen, ob sich Raiffeisen Internatio­nal – wie im Mai dieses Jahres angekündigt – im Sommer dieses Jahres aus dem ukrainischen Gasgeschäft ausgestiegen ist, und wenn nicht, warum die FMA im Rah­men ihrer Möglichkeiten im Interesse des gesamten österreichischen Kapitalmarktes nicht darauf gedrängt hat.

Pensionskassen

Im Jahr 2004 waren laut Verfassungsgerichtshof 4 Pensionskassen konkursreif, weite­re Kassen vom Konkurs bedroht, weil Spekulationen mit Aktien im großen Stil schief gelaufen sind. Der Schaden belief sich auf rund 800 Millionen Euro, die durch Enteig­nung von Pensionkassen-Pensionisten und –Anwartschaftsberechtigten durch gesetz­liche Regelung der Regierungsparteien aus der Welt geschafft wurde. Zu prüfen ist die Rolle der FMA, die offensichtlich die systembedrohenden Risken in den Pensionskas­sen nicht rechtzeitig erkannte bzw. offenkundig nicht rechtzeitig entsprechende Maß­nahmen veranlasste, um die Kunden und den österreichischen Kapitalmarkt vor dro­hendem Schaden zu bewahren.

AMIS-Pleite

Medienberichten zufolge wurden rund 16 000 Anleger durch Spekulationsgeschäfte des Finanzdienstleisters AMIS in den letzten Jahren geschädigt und durch Malversatio­nen um ihr Vermögen gebracht. Auch in diesem Finanzskandal und Kriminalfall ist un­klar, welche Geschäfte in Detail getätigt wurden und wo das Vermögen der Anleger hingekommen ist. Kürzlich erst wurde bekannt, dass auch hier Herr Flöttl jun. als stiller Teilhaber der Firma AMIS mitgewirkt hatte. Ebenfalls kürzlich bekannt wurde, dass jedenfalls mehr als eine Million Euro von AMIS-Kundengeldern an die in finanzielle Schwierigkeiten geratene und später pleite gegangene New Economy Firma FirstInEx geflossen sind. Die Firma FirstInEx erstellte nicht nur die private home page von Fi­nanzminister Grasser und seines New Economy Vereins, sie stand Medienberichten zufolge auch zum Teil im Eigentum des Vaters von Finanzminister Grasser. Der Kreis schließt sich beim gemeinsamen Yachtausflug von Grasser mit Flöttl jun. Zu prüfen ist, warum die FMA trotz bei ihr vor Jahren nachweislich schon eingegangenen Anzeigen bezüglich fragwürdiger Vorgänge bei AMIS nicht tätig geworden ist und damit 16 000 Anlegern und dem Finanzplatz Österreich großen Schaden zugefügt hat.

Kärntner Hypo

Medienberichten zufolge wurden in der Kärntner Hypo 328 Millionen Euro bei SWAP-Geschäften verspekuliert. – Landeshauptmann Haider als Eigentümervertreter und


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