Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll2. Sitzung / Seite 45

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oder eine Pensionistin haben nämlich nichts davon, dass das Faxgerät oder das Handy billiger wird, wenn auf der anderen Seite die Kosten, die ein Pensionist oder eine Pen­sionistin hat, nämlich die Kosten für Medikamente, für Lebensmittel, für Energie, für Miete exorbitant steigen, sodass mittlerweile PensionistInnen 55 Prozent ihrer Pension für Wohnkosten aufwenden müssen. Daher ist das ein sehr zynischer Zugang, bei dem ich mir denke, den sollten wir, Herr Bundesminister, nicht an den Tag legen. (Beifall bei der SPÖ.)

Es gibt in Österreich viele Menschen, denen zum Leben wahrlich wenig bleibt. Ich ha­be vorhin dargelegt, wie sich die Wohnkostenbelastung gestaltet: Da bleiben gerade noch 200, 300 € im Monat fürs Leben – und das oft nach einem sehr harten und ar­beitsreichen Berufsleben. Daher denke ich, sollten wir für die Zukunft drei Zielsetzun­gen außer Streit stellen.

Erstens: Für die Zukunft ist es wichtig, dass wir garantieren, dass Pensionisten den vollen Werterhalt ihrer Pension gesichert bekommen – und da sind wir noch weit von einer Pensionserhöhung entfernt.

Zweitens halte ich es für wichtig, fairer mit den Frauen in unserem Land umzugehen. (Beifall bei der SPÖ.) Ich halte es für wichtig, dass in Zukunft die Unterschiede in den Erwerbsverläufen und Berufsverläufen von Frauen und Männern eine stärkere Berück­sichtigung finden.

Drittens bin ich der Meinung, dass es in Zukunft wieder möglich sein muss, wenn man 45 Jahre hart gearbeitet hat, dass man ohne Abschläge in Pension geht. (Beifall bei der SPÖ sowie demonstrativer Beifall des Abg. Strache.)

Was das Augenmaß betrifft, bin ich sehr stolz auf die Vertreter der Pensionistenver­bände und auch auf die ältere Generation in diesem Land, denn die haben nämlich noch nie etwas gefordert, was übertrieben gewesen wäre, sondern die haben immer mit sehr viel Augenmaß und mit einem sehr hohen Verantwortungsbewusstsein agiert.

Ich denke, dass die 1,9 Prozent von hohem Verantwortungsbewusstsein zeugen und dass das sehr viel mit dem Generationenvertrag zu tun hat. Wir wollen nicht mehr und nicht weniger als eine faire Anpassung, und das sind die 1,9 Prozent, die wir in einem Gesetzesantrag im Ausschuss einbringen wollen.

Ich lade Sie alle ein, dieser fairen Regelung, dieser Anpassung Ihre Zustimmung zu geben. (Abg. Öllinger: Hier!) Ich meine, dies wäre ein Beitrag zu mehr Gerechtigkeit und Fairness, ein Beitrag zum Kampf gegen die Armut und auch ein Beitrag zum sozi­alen Zusammenhalt aller Generationen. Daher appelliere ich an Sie: Gehen wir dieses Werk im Interesse der Pensionistinnen und Pensionisten gemeinsam an! (Beifall bei der SPÖ.)

15.47


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Aubauer. Wunschredezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


15.47.59

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Wenn ich Ihnen so zuhöre, dann frage ich mich: Wozu sind Politiker da? – Um Milliarden-Forderungen zu stellen, frei nach dem Motto: Wünsch dir was!, um auszuloten: Was ist Geiz – und was nicht?

Ich zitiere jetzt einen Leser aus der „Kronen-Zeitung“, der Folgendes schreibt: „Unsere Politiker sollten sich schnell und rasch bewusst werden, dass sie Angestellte des öster­reichischen Volkes sind.“

 


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