dass schon in den neunziger Jahren von uns immer wieder auch Vorstöße in Richtung Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen gemacht wurden.
Woran ich mich ganz besonders gut erinnere – das auch als Schulsprecherin der Österreichischen Kinderfreunde –, sind das Bildungs-Volksbegehren, das im Jahr 2001 – unterstützt von 48 626 Stimmen – dafür plädiert hat, dass eben die Klassenschülerhöchstzahlen mit 25 zu begrenzen sind, und an die Bürgerinitiative zur Sicherung des Bildungsniveaus in Österreich mit 90 000 Unterschriften im Jahr 2004.
Sehr geehrte Damen und Herren! Damit ist dieses Thema der Bevölkerung auch ein wichtiges Thema für uns. Ich denke, dass wir zum momentanen Zeitpunkt alles daransetzen werden, die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl gemeinsam mit vielen, vielen anderen dringend notwendigen Maßnahmen im Bildungssystem, die vielen Menschen, vor allem den Kindern und Eltern unter den Nägeln brennen, rasch umzusetzen.
Das sollte ein Ziel der jetzt laufenden Verhandlungen sein, denn es ist wohl allen klar, dass wir hier eine Großbaustelle Bildungspolitik vorgefunden haben. Und diese Großbaustelle Bildungspolitik muss mit einem ersten wichtigen Schritt, der Senkung der Klassenschülerhöchstzahlen, bearbeitet werden.
Welche Auswirkungen hat diese Senkung für Schülerinnen und Schüler? Was bedeutet es, wenn wir vor allem im Pflichtschulbereich zuerst damit beginnen? – Es bedeutet mehr individuelle Förderung für den Einzelnen, aber auch kleinere Gruppen, denn es muss uns allen klar sein, dass dann auch bei den Teilungszahlen darauf Bedacht genommen werden muss, dass Teilungszahlen, Gruppengrößen ebenso adaptiert werden müssen und es nicht mit dem bloßen Senken der Klassengröße auf 25 abgehen wird. Das muss Hand in Hand gehen.
Sehr geehrte Damen und Herren! Vor allem Ihnen, Herr Kollege Hauser, sei gesagt: Kleinere Klassen bedeuten selbstverständlich auch eine Verkleinerung des Konfliktpotentials, eine Verringerung der Gewaltbereitschaft. Es gibt weniger Stress für Lehrer, es gibt weniger Stress für den einzelnen Schüler/die einzelne Schülerin.
Das ist eine wichtige Maßnahme, um Schule gemeinsam lebbarer zu machen und an etwas zu bauen, was immer schon auch eine Vision der Kinderfreunde, aber auch sozialdemokratischer Bildungspolitik ist, nämlich Schule auch als einen Ort des Wohlfühlens zu verstehen. Sehr geehrte Damen und Herren! Nur dann können nämlich Menschen, die dort arbeiten – egal, ob SchülerInnen oder LehrerInnen –, auch miteinander Fortschritte erzielen. Nur dann ist Lernen auch freudvoll, und nur dann wird Lernen auch auf fruchtbringenden Boden fallen. Und dazu gehören viele Maßnahmen.
Wie gesagt, die Senkung der
Klassenschülerhöchstzahlen ist wichtig, aber es ist auch wichtig,
dass wieder mehr Platz und mehr Raum für Kreativität und mehr Bewegung
in der Schule geschaffen werden, dass es wieder mehr Neigungsgruppen und unverbindliche
Übungen gibt. Denn das, was Schülerinnen und Schülern Freude
gemacht hat im Tagesablauf, wurde uns ja in den letzten Jahren
„weggespart“. Daher ist auch das ein wichtiges Ziel, das wir nicht
aus den Augen verlieren dürfen. (Zwischenruf
der Abg. Lentsch.)
Eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer sagt uns: 85 Prozent der ÖsterreicherInnen wünschen sich eine Senkung der Klassenschülerzahlen aus all den von mir angeführten Gründen.
Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass dieses Problem nur in 18 Prozent der Klassen relevant ist – nämlich in den Pflichtschulen – und dass weit über die Hälfte der
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