Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll4. Sitzung / Seite 168

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Klassen in Österreich, die in Bundeskompetenz sind, sehr wohl von einem massiven Senkungsbedarf betroffen sind.

Das heißt, es gibt allerschnellsten Handlungsbedarf, denn es kann nicht sein, dass es jetzt zu einem Wettbewerb der Bundesländer – ähnlich wie beim Lohndumping in der EU – kommt: Wer ist der Schnellste bei der Umsetzung der Maßnahmen, wer macht das am raschesten und verkauft es am besten für sich? Der Bund hat die Rahmen­bedingungen für alle österreichischen Kinder zu setzen, denn alle österreichischen Kinder sind uns – bitte schön – gleich lieb und sollen auf die gleiche Art und Weise in den Klassen mit einer kleineren Klassenschülerzahl dem gemeinsamen Unterricht folgen können.

Dazu gibt es jetzt auf alle Fälle eine große Bereitschaft – und ich bin sehr froh darüber, wenn das konsensual verhandelt wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

18.00


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Groß­ruck mit einer freiwilligen Redezeitbeschränkung von 4 Minuten. – Bitte, Herr Kollege.

 


18.01.09

Abgeordneter Wolfgang Großruck (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Herr Präsident! Hohes Haus! Ich glaube, es steht außer Frage, dass wir alle dasselbe wollen – verschiedene Schritte werden diskutiert.

Es freut mich ganz besonders, dass heute nicht auch die PISA-Studie für diese Maß­nahmen hat herhalten müssen, wie für alles davor, denn wir wissen inzwischen, dass die PISA-Studie nicht das allheilende Testinstrumentarium ist, dass sie in­zwischen schon relativiert worden ist, dass – wie heute im „Neuen Volksblatt“ steht, und zu Recht! – es andere Vergleichswerte von der Universität Friedrichshafen im Auftrag der Zeitung „Economist“ gibt.

Da ist es mir ein Bedürfnis, schon darauf hinzuweisen, dass Österreich mit Schweden, Dänemark, Großbritannien und Holland in die Gruppe der Vorzugsschüler gereiht wurde, gefolgt von den Mittelmäßigen – Finnland, Irland, Frankreich und Belgien – und von den Sitzenbleibern, wie es da steht, Spanien, Portugal, Deutschland und Italien. – Man sieht – das steht wörtlich drin –, es gibt auch eine andere Sicht auf das öster­reichische Schulsystem als durch die rote PISA-Brille. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich glaube, dass das auch gesagt werden muss, dass wir uns einig sind, dass nicht aus diesen Gründen, sondern aus anderen – aus pädagogischen Gründen – eine Senkung notwendig ist.

Der Antrag der Grünen, der besagt, in Volksschulen und Hauptschulen sei die Schüler­zahl ab 25 Schülern zu senken, liegt vor. Das würde heißen, wenn die Zahl 25 über­schritten wird, dann gibt es zwei Klassen mit je 13 Schülern, wenn ich das so richtig lese.

Jetzt muss man natürlich schon relativieren. Kollege Amon sagte: Ja gut, jetzt müssen wir das ausgewogen betrachten. Es gibt Schulen, die platzen aus allen Nähten. Ich habe mir von der Hauptschule Grieskirchen heute Folgendes herausrechnen lassen: Es gibt 26 Klassen in der Hauptschule. Das würde bei dieser Regelung, wenn sie sofort käme, heißen, dass acht neue Klassen zusätzlich eröffnet werden müssen. (Abg. Dr. Niederwieser: Nein! Das gibt es nicht!) – Freilich gibt es das! Na selbstverständlich gibt es das, wenn ich diese Klassenschülerhöchstzahl nehme!

Ich sage das deshalb, weil nicht nur die eine Schule betroffen sein wird, sondern sehr viele betroffen sein werden – manche, die Platz haben, sind vielleicht weniger betrof­fen, viele, die vielleicht jetzt schon aus allen Nähten platzen, müssen investieren. Und


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