Und das soll man probieren. Ich finde, das ist notwendig im
Umgang zwischen uns, auch mit den Oppositionsparteien, dass man nicht von Haus
aus sagt, alles, was die sagen, ist Oppositionsrhetorik, da höre ich gar
nicht erst hin. – Das ist falsch, sondern man muss versuchen, diese demokratische Qualität einzubringen, und
ich hoffe, dass das möglich ist.
Betreffend Berichte
einzelner Ressorts: Die Opposition soll die Möglichkeit haben –
nicht alle Berichte, sonst werden wir hier nicht fertig –, dass es
eine gewisse Anzahl von Berichten gibt, wo man sagt, die sind wichtig, die
wollen wir hier diskutieren, dafür soll es die Plenaröffentlichkeit
geben. Alles im Interesse der Bürgerinnen und Bürger, alles im
Interesse dessen, dass man hier wirklich möglichst einen Ideenwettbewerb
durchführen kann!
Ich war sehr
unglücklich darüber, wie manchmal über diese
Koalitionsverhandlungen berichtet wurde. Ich sehe Koalitionsverhandlungen als
einen demokratischen Vorgang, wo zwei Parteien versuchen, unter Wahrung der
Interessen ihrer Wählerinnen und Wähler möglichst viel in ein Regierungsübereinkommen
hineinzubekommen und das möglichst mit der Garantie zu verbinden, dass das
letztlich auch umgesetzt wird.
Ich bin sehr
unglücklich darüber, wenn das immer so zu einem Pokerspiel oder zu einem
Kampf heruntergemacht wird oder was auch immer das sein mag. Da geht es um Österreich!
Das ist kein Spieltisch. Da geht es um Österreich und um die Anliegen,
dass dieses Land noch zukunftsfähiger wird und dass die guten Ideen
letztlich auch Eingang finden und auch umgesetzt werden.
Unglücklich bin
ich nach wie vor darüber, dass die Bewegung seitens der Herstellerfirma,
was die Eurofighter betrifft, noch nicht ausreichend ist. Ich glaube, dass das
im Interesse Österreichs wichtig wäre. Es ist bedauerlich, dass so
ein Vertrag gestaltet wurde, der anscheinend so wenig Handlungsspielräume
zulässt. Ich meine, dass da sehr viel Steuergeld hineingeronnen
ist – und das ist schade. Das stellt nach wie vor eine –
dazu bekenne ich mich – Steuergeldverschwendung dar.
Sie haben selbst
gesehen – der Vorredner hat das angesprochen, der Nachredner wird
das wahrscheinlich auch tun –, wenn Sie das Regierungsprogramm
kapitelweise durchgehen und sagen, aber da hätten wir vielleicht noch mehr
an Finanzen mobilisieren können. Dann vergessen Sie nie, was der
Grund dafür ist! (Abg. Dr. Graf:
Für uns das fehlende Rückgrat!)
Der eine Grund ist der, wie die Staatsfinanzen hinterlassen wurden mit
all den ausgelagerten Bereichen, der andere die Anschaffungen, die meiner
Meinung nach überflüssig sind.
Aber trotzdem, finde ich, ist es mehr als herzeigbar, und es hat eine
deutliche sozialdemokratische Handschrift, besonders im Vergleich zu dem,
was vor sieben Jahren im Regierungsübereinkommen gestanden
ist. – Klubobmann Westentaler, Sie können das schwer
beurteilen, denn Sie haben nur im Liegen regiert und haben gar nicht so richtig
gesehen, was da passiert, aber wir wollen schauen, dass das auf Augenhöhe
passiert, dass wirklich zwei Partner in dieser Regierung tätig sind.
Da ist der Sozialbereich absolut herzeigbar, inklusive der
Veränderungen, die es bei den Pensionen gibt, wo wir die Giftzähne
gezogen haben. (Abg. Öllinger:
Wo denn?) Da ist der Sozialbereich, was die Armutsbekämpfung betrifft,
absolut herzeigbar!
Da ist der frauenpolitische Teil absolut herzeigbar: Endlich haben wir
wieder ein Frauenministerium! – Das sind lauter nicht nur
symbolische Fortschritte, das sind auch positive Inhalte.
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