Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 191

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systeme sehr beruhigend gestalten. Wir haben eines der besten Pensionssysteme der Welt, ein Drei-Säulen-Modell, das weiter ausgebaut wird. Und wir haben ein Gesund­heitssystem, das ebenfalls zu den leistungsfähigsten der Welt gehört und im Übrigen im internationalen Vergleich durchaus durchschnittlich viel kostet, wenn man dies auf das BIP berechnet.

Aber gut zu sein heißt, noch besser werden zu können. Wir – diese Bundesregierung, die sich dem Hohen Hause heute vorstellen darf – wollen in den nächsten Jahren Österreich noch ein Stück weiter voranbringen. Vollbeschäftigung ist unser gemein­sames Ziel bis 2010. Ich sage Ihnen als Arbeitsminister: Das ist erreichbar! Das bedeutet als Zielvorstellung noch einmal minus 25 Prozent bei den Arbeitslosen. Wenn wir jetzt pro Jahr minus 10 Prozent schaffen, so ist es erreichbar. Wir liegen zurzeit bei 4,7 Prozent. Wenn ein Dreier vor dem Komma steht, spricht man in Europa von Vollbeschäftigung.

Halb Österreich, meine sehr geehrten Damen und Herren, hat heute schon Vollbe­schäftigung, insbesondere der Westen; Herr Kollege Buchinger hat das fast flächendeckend. Wir werden es im Osten und im Süden auch noch flächendeckend schaffen. (Beifall bei der ÖVP.)

Dazu trägt bei, dass die Mittel für die Arbeitsmarktpolitik entsprechend aufgestockt wurden, aber – Hand auf das Herz! – die Dotierung und die Qualität der Arbeitsmarkt­politik sind das eine, das Wachstum von über 3 Prozent hilft uns hier natürlich gewaltig. Diesbezüglich sollte es ja heuer und auch in den nächsten Jahren nicht schlechter ausschauen.

Wir investieren in Zielgruppen, die es verdienen. Die Jugend, die Jugendbeschäftigung liegt uns gemeinsam sehr am Herzen. Jeder Jugendliche wird auch in Zukunft einen Lehrplatz bekommen oder zumindest in das Auffangnetz, in überbetriebliche Lehrlings­einrichtungen kommen. Wir müssen uns zunehmend um die No-future-Kids kümmern, die weder einen Lehrplatz haben noch eine Ausbildung abgeschlossen haben bezie­hungsweise anstreben. Das wissen wir.

Ich bin sehr froh darüber, dass mir über Initiative von Dr. Schüssel eine Staatsekretärin für Arbeit zur Seite gestellt wurde. Sie unterstützt weniger mich als die Arbeitswelt in diesem Lande. Ich habe die große Ehre und Freude, Frau Christine Marek – sie war ja mehrere Jahre erfolgreich auf der anderen Seite hier im Hohen Hause tätig – als Staatssekretärin für Arbeit vorstellen zu dürfen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

In diesem Umfeld, meine sehr geehrten Damen und Herren, haben die Koalitionsver­handlungen ergeben – und das war nicht einfach, aber es ist ein gutes Ende für das Land und für uns alle –, dass wir vereinbart haben, Kurs zu halten – Kurs zu halten und die Maßnahmen zu setzen, die dieses Land weiter voranbringen sollen und werden. Ich nehme Herrn Kollegem Faymann nichts vorweg, auch nicht meinem Freund Gio Hahn, aber: Forschung und Entwicklung per 2010 auf 3 Prozent des Bruttoinlands­produk­tes zu bewegen, das ist beachtlich. Dazu kommen 800 Millionen € zusätzlich für Forschung und Entwicklung. In diesem Fall werden, kumuliert, seitens der öffentlichen Hand nochmals zusätzlich 600 Millionen € in Bildung und Infrastruktur investiert. Es gilt, 10,5 Milliarden €, Herr Kollege Faymann, in vier Jahren via ASFINAG, ÖBB und andere zu verbauen. – Das ist schon etwas.

Zweiter Schwerpunkt. Wir kümmern uns um mehr Flexibilität, aber gleichzeitig auch um mehr soziale Sicherheit in diesem Lande, Stichwort „Flexicurity“: Arbeitszeit­flexibilisie­rung auf der einen Seite, aber bessere soziale Absicherung für viele atypische Dienst­nehmer auf der anderen Seite.

 


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