Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll9. Sitzung / Seite 271

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Übertragung des hochrangigen Straßennetzes in das Eigentum der ASFINAG mit der Zielsetzung der Verbesserung der Eigenkapitalausstattung (IFRS) ins Auge gefasst. Bei Straßen- und Schieneninfrastruktur müssen die Baukosten massiv gesenkt wer­den. Auf Basis von europäischen Benchmarks müssen Trassenführungen und Ausbau­standards sämtliche Projekte überprüft werden. Damit ist auf Basis der bestehenden Investitionspläne von Asfinag und ÖBB ein Einsparungspotential von mindestens 10% zu realisieren.

Zur Finanzierung der Infrastrukturoffensive wird die LKW-Maut um 4 Cent und die Mineralölsteuer auf Benzin um 1 Cent sowie auf Diesel um 3 Cent angehoben. Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Transportwirtschaft wird die KFZ-Steuer für LKW halbiert.

1.2 Korridorkonzept als Basis für die Infrastrukturplanung

Die Betrachtung der wichtigsten Verkehrsachsen in Form von Korridoren hat sich bewährt. Im Rahmen der Erarbeitung der Infrastrukturprojekte sind diese Korridore den Erfordernissen der europäischen Integration und der regionalen Struktur Österreichs entsprechend zu definieren. Für jeden dieser Korridore sind funktionale Vorgaben hinsichtlich deren Leistungsfähigkeit zu erarbeiten. Die Verknüpfung der einzelnen Korridore erfolgt in den zu definierenden Knoten. Dort findet neben der regionalen Verteilung auch die intermodale Verknüpfung statt, die eine Optimierung des Gesamt­verkehrssystems ermöglicht. Vor diesem Hintergrund sind zu den einzelnen Projekten des ÖBB-Rahmenplans und des ASFINAG-Bauprogramms folgende Punkte anzu­führen:

Wirtschaftlichkeit des Projekts (wirtschaftliche Betrachtung für den Infrastruktur­betreiber und für jeden relevanten Nutznießer, inkl. Den öffentlichen Budgets)

Beitrag des Projekts zur Beseitigung von Kapazitätsengpässen bzw. Lückenschluss

Verkehrliche Wirkung (inklusive der Wechselwirkung zwischen den einzelnen Verkehrsträgern im Korridor)

Folgewirkungen (externe Effekte)

Öffentlicher Verkehr

Für die Ballungszentren ist hochqualitativer Öffentlicher Verkehr eine wirtschaftliche Überlebensfrage. Städte mit schlechtem Öffentlichem Verkehr würden ökonomisch und ökologisch kollabieren. Für ländliche Regionen ist Öffentlicher Verkehr eine wesent­liche Voraussetzung für Mobilität. Hier ist er Daseinsvorsorge und dient der sozialen Gerechtigkeit. Daher ist hier das Angebot zu attraktivieren.

Österreich wird im europäischen Gleichklang seine Treibhausgas-Emission sowie Feinstaub- und Stickoxidimmissionen reduzieren. Öffentlicher Verkehr ist eine wichtige Alternative, um dies ohne Reduktion an Mobilität und damit an Wettbewerbsfähigkeit und sozialem Zusammenhalt zu erreichen.

1.3 Handlungsbedarf

Weiterentwicklung eines effizienten und leistbaren Nahverkehrsfinanzierungssystems gemeinsam mit den Gebietskörperschaften

Einsatz neuer Nahverkehrszüge bei den ÖBB

Ausbau und Verbesserung des Taktverkehrs

Einführung eines für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich gültigen Fahraus­weises („Österreich-Ticket“)

 


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