öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, dann erleben sie leider täglich ihr blaues, ihr schwarzes, ihr rotes Wunder. Das sage ich Ihnen. Wenn es darum geht, endlich einmal mit dem Zug zur Arbeit zu fahren, dann kommt er vielleicht zu spät, dann gibt es vielleicht keinen Platz, dann gibt es Schwierigkeiten mit den Fahrkartenautomaten, dann gibt es x Hindernisse.
Wenn es darum geht, attraktive öffentliche Verkehrsmittel flächendeckend zur Verfügung zu stellen, dann haben Sie in der vergangenen Periode ein Streichkonzert veranstaltet. Schauen Sie selber nach: Im entsprechenden Gesetzestext wäre vorgesehen gewesen, mindestens 70 Millionen € für den öffentlichen Verkehr einzusetzen, zur Förderung guter Buskonzepte den Bundesländern bereitzustellen. Und was haben Sie gemacht? – Nicht einmal 7 Millionen € haben Sie dafür ausgegeben!
Das ist Ihr persönlicher Appell an die ÖsterreicherInnen, gemessen an dem, was Sie den Menschen an Alternative zur Verfügung stellen. Und da möchte ich einsetzen. (Beifall bei den Grünen.)
Sicherlich muss jeder Einzelne etwas tun, aber in erster Linie müssen wir es politisch ermöglichen, dass die Menschen Umstiegsmöglichkeiten haben, dass sie Umstiegsmöglichkeiten in Richtung Ökostrom verstärkt in Anspruch nehmen, dass sie Umstiegsmöglichkeiten im Verkehr haben, dass sie Umstiegsmöglichkeiten bei der Energieversorgung haben, dass sie Umstiegsmöglichkeiten bei der Nutzung und thermischen Sanierung ihrer Wohnung haben. – Da fehlt es ja vorne und hinten! Da gibt es keine Millionen! Da wird erst für die Zukunft von Ihnen etwas als Plan und so weiter in den Raum gestellt.
Ich bringe Ihnen jetzt ein ganz konkretes Konzept, anschließend an Ihren Appell an die einzelnen Menschen: Wir wollen gerade im Verkehrsbereich etwas tun. Hier haben wir eine Verdoppelung der negativen, klimazerstörenden Abgase seit 1990. Der Klimarucksack des PKW ist zwölfmal schwerer als der Klimarucksack der Bahn oder der öffentlichen Verkehrsmittel. Hier müssen wir wirklich dringendst etwas machen! Hier zahlen wir über 1 Milliarde Pönale, nur weil bei uns im Vergleich zu anderen das Tanken billig ist. Und was wir machen sollen, zeige ich Ihnen anhand meiner mitgebrachten Tafel.
Wir Grünen haben die Idee einer Mobilitätscard für jede Person in Österreich entwickelt. Die Mobilitätscard funktioniert wie eine Kreditkarte: Sie haben kein Schlamassel mehr beim Automaten, Sie müssen sich nicht mehr anstellen, Sie kriegen den optimalen Tarif abgebucht. So, wie jeder Mensch in Österreich eine e-Card hat, soll er auch eine Mobilitätscard haben und damit problemlos öffentliche Verkehrsmittel ohne Barriere gebrauchen und benützen können. (Beifall bei den Grünen.)
Diese Mobilitätscard muss sich umgehendst verwirklichen, Herr Minister! Ihr Bioäthanol-Plan, Herr Minister – plus 10 Prozent im Jahr 2010 –, hilft überhaupt keiner Pendlerin, denn das Benzin wird sauteuer werden – mit und ohne Äthanol! Der Äthanolplan schadet sogar den KonsumentInnen, weil er zulasten von Anbaugebieten für Nahrungsmittel geht.
Lesen Sie doch die Zeitung! Da steht es genau drinnen. Reden Sie mit den Wirten! Die fürchten ja schon, dass alles teurer wird, einschließlich Zucker: Zucker, ein Überflussprodukt, das rationiert werden könnte, wenn wir zu viele Flächen in Richtung Bioäthanol, in Richtung Energiepflanze für den Verkehrsbereich umpolen.
Darum bin ich für die konkrete Alternative: Wir brauchen die Öffis. Danke, Frau Kollegin Bayr! Wir brauchen einen barrierefreien, guten Zugang und sollen gemeinsam an konstruktiven Konzepten arbeiten, die wirklich nachhaltig sind! (Beifall bei den Grünen.)
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