Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll11. Sitzung / Seite 125

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dem Bundesministeriengesetz entschwunden ist und wir jetzt von Unterrichtsministe­rium bei einem Ministerium sprechen, das eigentlich für die gesamte Bildung, de facto vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung, zuständig sein soll – ein Umstand übri­gens, mit dem die Bildungsministerin, wie sie gerne heißen würde, Unterrichtsministe­rin Schmied alles andere als zufrieden ist.

Man hätte darüber reden können, dass die Pädagogischen Hochschulen als Hoch­schulen offenbar ein Etikettenschwindel waren, weil sie nicht im Wissenschaftsministe­rium landen, sondern jetzt im Unterrichtsministerium gelandet sind, obwohl man natür­lich die Frage stellen kann, wer denn da die bessere Politik machen wird.

Aber nach Ihrer vorherigen Erklärung, Herr Klubobmann Strache, möchte ich schon ein paar Dinge festhalten. Sie haben heute nach der Rede unseres Klubobmannes Van der Bellen eine tatsächliche Berichtigung abgegeben. (Abg. Dr. Graf: Nach Schüssel! – Abg. Strache: Nach Schüssel war das!) – Ja. Es war auch nach Van der Bellen, es war auch nach Schüssel. Korrekt.

Sie haben gesprochen, nachdem Herr Klubobmann Van der Bellen ziemlich ausführlich zitiert hat, welchen Stil diese Zeitung, den Sie gestern österreichischen Medien unter­stellt haben, gewählt hat. (Abg. Strache: Ich habe das einem Medium unterstellt!) Und Sie sind dann nach Briefing durch den Herrn Kollegen Graf offenbar, denn Sie waren ja bei der Rede von Herrn Van der Bellen gar nicht da, hier heruntergegangen und haben gesagt, dass Sie nicht die gesamtösterreichische Medienlandschaft mit dem „Stürmer“-Stil vergleichen, sondern ein Medium. (Abg. Strache: So ist es! Genau!)

Glauben Sie, das ist jetzt besser? Glauben Sie, das ist besser, wenn Sie einem Medi­um, einer österreichischen Tageszeitung, die Sie offenbar gemeint haben, einem Medi­enkonzern „Stürmer“-Stil an den Hals hängen? (Abg. Strache: Ich habe es in der Form zurückgenommen! Hören Sie nicht zu? – Weitere Zwischenrufe bei der FPÖ.) Wenn Sie hier nachher herausgehen und sagen, Sie haben das noch gar nicht gelesen, Herr Strache, das macht es nicht besser. (Abg. Lutz Weinzinger: Fünf Mal! – Abg. Strache: Haben Sie nicht zugehört, dass ich das zurückgenommen habe?)

Jede Erklärung, die Sie abgeben, macht die Sache eigentlich schlimmer und nicht bes­ser. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Graf: Lesen Sie den „Stürmer“ dauernd?)

Herr Strache, um das festzuhalten: Wenn Sie hier um sich schlagen, gestern Bilder vom ehemaligen Staatssekretär Finz in die Medien halten, wenn Sie dann versuchen, wenn ich das richtig mitbekommen habe, dem ehemaligen deutschen Außenminister Fischer vorzuhalten, selbst diese Gewalttaten verübt zu haben, was ja völlig absurd ist (Rufe bei der FPÖ: Nein, nein, nein!), ich meine, das muss man sich wirklich vorstellen, was Sie hier sagen, der sich nicht vom politischen Mord distanziere oder daran beteiligt sei, also ich weiß nicht, was Sie hier von sich geben. (Abg. Strache: Das ist bildlich dokumentiert! Das steht in seinem Buch!)

Herr Strache! Wir halten fest, es gibt von Ihnen Fotos, wo Sie mit dem deutschen Neo­nazi-Gruß gezeigt werden. (Abg. Dr. Aspöck: Das ist gar nicht wahr!) Sie können es im „profil“ gerne nachlesen, wo eine ganze Galerie von Neonazis da steht, genau mit dem gleichen Gruß, mit dem Sie abgebildet sind. (Ruf bei der FPÖ: Das ist ein Blöd­sinn!)

Wir halten außerdem fest: Es gibt am 8. Mai eine Veranstaltung, bei welcher der be­dingungslosen Kapitulation Nazideutschlands gedacht wird. Dort sind Sie Festredner. (Zwischenruf des Abg. Strache.) Das ist keine Abgrenzung vom Nationalsozialismus, das ist ein bewusstes Spiel mit Symbolen. Und was Sie hier machen, da sollten Sie wirklich überlegen, ob Sie noch reif sind, an diesem Platz zu sitzen. (Beifall bei den Grünen.  Abg. Strache: Wie ist Ihre Reife? Das sollten Sie sich überlegen!)

17.28

 


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