Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll11. Sitzung / Seite 141

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordne­ter Schalle. 3 Minuten Redezeit sind gewünscht. (Abg. Jakob Auer: Jetzt wird es span­nend!)

 


18.22.16

Abgeordneter Veit Schalle (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kollegen! Alle, die mich kennen (Abg. Dr. Pirklhuber: Jetzt bin ich neugierig!), müssten eigent­lich wissen, dass mir der biologische Landbau sehr am Herzen liegt. Ich bin ganz, ganz stolz darauf, dass wir in Österreich zurzeit mit 15 Prozent Europa-Spitze sind. Daran war ich ganz sicher nicht unbeteiligt, das können Sie mir abnehmen. Ohne mich und den Billa-Konzern wären wir heute nicht so weit, und wir haben da viel Geld in die Hand genommen, um das weiterzuentwickeln. (Abg. Prinz: Das ist richtig!)

Zu Ihrem Antrag, Herr Pirklhuber, ist aber festzuhalten, dass dies nicht zuungunsten des kommerziellen Landbaus gehen kann. (Abg. Dr. Pirklhuber: Steht aber nicht in dem Antrag!) Ich gebe nur zu bedenken, dass aus wirtschaftlicher Sicht laut Studien ein genereller biologischer Landbau zu einer Verringerung der Mengen und dadurch zu für den Konsumenten ungünstigen Preisen führen würde. (Abg. Dr. Pirklhuber: ... nicht drin!)

Ich nehme nur ein Beispiel dafür, wie bei der Tierhaltung ganz klar wird, dass man auf den kommerziellen Landbau nicht verzichten kann: Wir haben jetzt schon zu wenig Geflügel, wir kommen nicht durch.

Ich bin ganz bei Ihnen: Wenn es nach mir ginge, hätte ich am liebsten ganz Österreich biologisch. Darüber brauchen wir nicht zu reden, aber das wird nicht machbar sein; da müssen wir die Landwirtschaft noch sehr, sehr stark überzeugen. Ich glaube, das wer­den wir nicht schaffen. Aber ich glaube, es gibt einen Mittelweg, sowohl für die bio­logische als auch für die kommerzielle, normale Landwirtschaft.

Meine Damen und Herren! Was die Gentechnik betrifft: Ich weiß nicht, ob Sie die
Filme darüber gesehen haben, was sich in Mittelamerika mit gentechnikveränder-
ten Pflanzen abspielt. Dort wird der größte Teil der Bauernschaft in den Ruin getrie-
ben! Die haben keine Überlebenschance, die sind abhängig von Großbetrieben. Ich denke, das ist nicht der Weg, den wir in Österreich gehen dürfen! (Demonstrativer Beifall des Abg. Jakob Auer.)

Hier bin ich ganz bei Ihnen: Wir müssen alles tun – bevor wir nicht wissen, wohin sich die Gentechnik entwickelt –, um auf Gentechnik in Österreich zu verzichten! (Abg. Dr. Pirklhuber: Richtig! Überzeugen wir noch die SPÖ ...!) – Das war’s schon. Danke. (Beifall bei BZÖ und FPÖ.)

18.24


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abge­ordneter Sieber. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


18.24.55

Abgeordneter Norbert Sieber (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Geschätzter Herr Pirklhuber, Sie haben davon gesprochen, dass wir Be­schlüsse fassen müssen, die wir alle gemeinsam tragen können. – Die Beschlüsse, die wir hier herinnen fassen, haben einzig und allein die Bäuerinnen und Bauern zu tragen! (Abg. Dr. Pirklhuber: Nein, die Beschlüsse ...!)

Herr Pirklhuber, Sie haben auch davon geredet, dass wir dafür sorgen müssen, dass die fruchtbaren Böden für das 21. Jahrhundert erhalten bleiben. – Die Bäuerinnen und Bauern in diesem Land sorgen seit Jahrhunderten mit ihrer Arbeit, die von einem ge­sunden Hausverstand getragen wurde, dafür, dass die Böden in Österreich hervorra-


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