Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll13. Sitzung / Seite 49

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Tschechien ist, dass es immer noch die Beneš-Dekrete gibt, dass es immer noch das Straffreistellungsgesetz gibt.

Übrigens, Herr Klubobmann Schüssel: Sie haben damals mit dem Argument, dass unter einem gemeinsamen europäischen Dach diese Frage leichter zu lösen wäre, viele der Vertriebenen dazu bewogen, sozusagen dem Beitritt Tschechiens wohlwol­lend gegenüberzustehen. Was ist jetzt damit? Was ist geschehen, was ist bis jetzt in dieser Frage gelungen? – Nichts! Der Beitritt ist vollzogen, das Thema ist vom Tisch. Das halten wir für nicht zulässig, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)

Wir haben in dieser und auch in anderen Fragen eine ganz klare Linie: Wir sind natürlich bewusste Europäer – das ist völlig klar –, wir sind begeisterte Österreicher, aber wir sind nicht bereit, österreichische Interessen vorbehaltlos am Brüsseler Altar zu opfern. (Beifall bei der FPÖ.)

11.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zunächst halte ich fest, dass der vorhin von der Frau Abgeordneten Lunacek eingebrachte Entschließungsantrag ordnungsgemäß eingebracht wurde und auch mit in Verhandlung steht.

Auch der jetzt eingebrachte Entschließungsantrag der Abgeordneten Rosenkranz ist ausreichend unterstützt, ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Diese Entschließungsanträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Lunacek, Freundinnen und Freunde betreffend „Neuer Schwung für soziales Europa“; eingebracht im Zuge der Debatte über das Arbeitsprogramm der deutschen Präsidentschaft

Der sogenannte „Frühjahrsgipfel“ am 8. und 9. März 2007 steht traditionell im Zeichen der Lissabonstrategie, die in ihrer Neuausrichtung auf „Wachstum und Beschäftigung“ fokussiert.

Eine Gruppe von neun Mitgliedstaaten der Europäischen Union hat die Erklärung „Enhancing Social Europe“ unterzeichnet, in der eine Stärkung der Sozialpolitik und soziale Mindeststandards gefordert werden. Der Text wurde am 14. Februar in Paris präsentiert. Erstunterzeichner sind Belgien, Bulgarien, Zypern, Spanien, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Luxemburg und Italien. Das Dokument unterstreicht die Notwendigkeit einer Stärkung des Europäischen Sozialmodells, der Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, lebenslanges Lernen und die Modernisierung der Sozial­schutz­sys­teme. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit soll oberste Priorität der EU-Mitglied­staaten sein. Weiters formulieren die Erst-UnterzeichnerInnen „ We....Trust that this need to develop Social Europe, as a strong element for any rapprochement of the citizens to the European project, may be endorsed in the Presidency’s Conclusions of the forthcoming European Councils.“

Sozialminister Buchinger erklärte in einer Aussendung vom 22. Februar 2007, dass er die Erklärung ebenfalls unterzeichnet habe.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

 


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