Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung, 7. März 2007 / Seite 43

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Ein Aspekt dabei ist die Erwärmung des Meeres durch die wachsenden CO2-Emis­sionen. Diese bewirken immer mehr Unwetter mit den schrecklichsten Folgen. Allein im Jahre 2005 lag der Gesamtschaden durch Umweltkatastrophen weltweit bei 160 Mil­liarden €. Das muss man sich einmal vorstellen! Die Zahl der Schadensereignisse hat sich seit 1960 verdoppelt, wobei sich die Gesamtschäden versechsfachten.

Angesichts dieser äußerst besorgniserregenden Entwicklung für die Bevölkerung halte ich es schlichtweg für ein Verbrechen, dass es noch immer Länder gibt, die sich wei­gern, das Kyoto-Protokoll zu unterschreiben, geschweige denn, wirtschaftlich danach zu handeln. Aber auch die Doppelbödigkeit in der österreichischen Regierung, speziell in der Österreichischen Volkspartei (Abg. Murauer: Hö! Wieso das?), ist anzupran­gern. Umweltminister Pröll fordert einerseits die Bevölkerung auf, wegen der CO2-Be­lastung Fernreisen zu unterlassen, andererseits stimmt die ÖVP einer Rückdatierung des Ökostromgesetzes zu, was bewirkt, dass das Gaskraftwerk Simmering, welches natürlich CO2 ausstößt, zu einer Sonderförderung aus dem Öko-Topf kommt. (Beifall bei der FPÖ.)

14.57


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Bucher. – Bitte.


14.57.20

Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Sehr geehrte Präsidentin! Herr Staatssekretär! Frau Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Die welt­klimatischen Veränderungen stellen uns vor völlig neue Herausforderungen. Es ist, glaube ich, mittlerweile jedem klar und unbestritten, dass diese Veränderungen auch unser Mikroklima enorm beeinflussen. Daher gebe ich allen meinen Vorrednern recht, dass es die politische Herausforderung und Aufgabe dieser Generation ist, die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, was die Einflussnahme auf die Natur be­trifft, zu korrigieren.

Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, dabei eines zu berücksichtigen: Skandalisierung bringt uns nicht weiter, sondern weiter bringt uns eine sehr objektive, eine sehr seriöse und vernünftige Bewusstseinsbildung, auch was den Konsumenten betrifft, auch was die Gäste betrifft, was Österreich als Tourismusland, als Tourismusweltmeister betrifft, denn die Natur ist eines unserer größten Kapitale, die wir zu vermarkten haben und die wir auch zu bewahren haben für die Zukunft. Deshalb sollen wir sehr sorgsam damit umgehen, sollen wir auch mit diesem Thema sehr sorgsam umgehen. Ich halte nichts davon, den Klimawandel so zu skandalisieren, dass wir hier abdriften in eine Argumen­tation, die unserem Wirtschaftsstandort nicht immer guttut.

Deshalb bin ich sehr, sehr vorsichtig mit diesem Thema. Wir haben ja auch eine Tourismus-Enquete in Aussicht gestellt, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen wird, mit einer Reihe von Experten, die uns hier auch mit Rat und Tat zur Seite stehen, um auch die tourismuspolitischen Zielsetzungen in Zukunft mehr auf diese veränderten Verhältnisse abzustimmen.

Ein weiterer Punkt, den ich nicht unerwähnt lassen möchte, ist ein Dank an die Behör­den, die sehr schnell und unbürokratisch zur Tat schreiten, wenn Klimakatastrophen die Menschen bedrohen. Sie geben den Menschen in unserem Land ein Gefühl der Sicherheit, und die Bürger wissen das zu schätzen, dass bei Katastrophen in diesem Land die öffentliche Verwaltung hilft, dass eine Vielzahl von ehrenamtlich tätigen Men­schen in unserem Land, ob das jetzt das Bundesheer, die Feuerwehr, das Rote Kreuz, welche Organisationen auch immer sind, gerne und immer zur Stelle sind, wenn solche Katastrophen über uns hereinbrechen. All diesen Organisationen gebührt unsere Aner-


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