Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung, 7. März 2007 / Seite 86

HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite

mikerinnen dann die Führungsetagen, die Top-Jobs mit den guten Gehältern? – Sel­ten.

Warum? – Was studieren viele Frauen? – Sie profilieren sich vor allem dort, wo es dann nicht diese Top-Gagen geben wird. Sie studieren vor allem Geisteswissenschaf­ten. – Da sind mehr als 70 Prozent der Studenten Frauen. Da gilt es, Bewusstsein zu schaffen. Die Initiative „Frauen in die Technik“ hat auch schon Erfolge gezeitigt.

Drittens zu einer Kernfrage der Politik: Familie und Beruf, wie geht das zusammen? – Es muss gehen! Wir wollen Kind und Karriere. Die ÖVP hat dazu entscheidende Wei­chen gestellt. Kinder und Karriere, das muss möglich sein. Ich sehe das sehr positiv.

Ja, aber wie soll das in der Praxis besser funktionieren? – Ein Modell lehne ich ab: Der Begriff „Müttergehalt“ ist für mich jetzt schon das Unwort des Jahres. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. Abg. Broukal: Ja, aber das ist ja vom Pröll, das Wort!)

Warum? – Weil der Begriff „Müttergehalt“ die Väter völlig aus der Kinderbetreuung her­auslässt. Mir ist besonders wichtig, dass die Betreuung der Kinder zwischen Mann und Frau partnerschaftlich aufgeteilt wird. – Kinder brauchen eben nicht nur die Mütter, sondern auch die Väter. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Mag. Wurm: Billig machen sie es! Wie hoch ist ein Müttergehalt?)

Einen guten Weg zeichnet da das Regierungsprogramm: Das Kindergeld soll flexibler werden. Die Eltern sollen zwischen zwei Varianten wählen können – Sie wissen es: entweder 36 Monate 436 € oder 18 Monate 800 €, aufgeteilt.

Interessant ist auch der Vorschlag von Umweltminister Josef Pröll. – Es ist eine Art Mindestsicherung für Familien, aber auch da – und das ist besonders wichtig – geht es um eine partnerschaftliche Lösung. (Beifall bei der ÖVP.)

Also, was brauchen wir? – Wir brauchen praktische Kinderbetreuungseinrichtungen, steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuung und – ganz wichtig! – ein partnerschaft­liches Betreuungsmodell. (Beifall bei der ÖVP. Abg. Mag. Wurm: Nein! Die Männer machen es nicht um so wenig Geld!)

Ich bin zuversichtlich, dass uns weitere Verbesserungen für Frauen gelingen werden. Ich möchte Sie dazu alle ins Boot holen und bitte Sie mitzumachen – Frauen und Män­ner. Wir werden uns jedenfalls engagieren – mit Leidenschaft und mit Begeisterung.

Und einen Satz noch zu Frau Abgeordneter Weinzinger, weil sie die Zahl der Abgeord­neten angesprochen hat: Es geht nicht immer nur um Quantität, es geht um Qualität, um Kompetenz, um Leidenschaft und um Begeisterung. – Und die haben wir. Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

17.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Rosen­kranz zu Wort. 10 Minuten Redezeit. – Bitte, Frau Abgeordnete.


17.09.43

Abgeordnete Barbara Rosenkranz (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Frauenministerin! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Grundsätzlich ist die Sache der Frauen – weil sie eben die Sache der Frauen ist – zu wichtig, als dass man sie ideologischen Dogmen überlässt. Es geht hier immerhin um die Lebenswirklichkeit von mehr als der Hälfte der Bevölkerung.

Darüber hinaus sagt die Stellung der Frau in einer Gesellschaft auch viel über die Gesellschaft selbst aus – und nicht nur über den aktuellen Zustand der Gesellschaft, wie frei sie nämlich ist, wie sehr sie auf verschiedene Möglichkeiten, auf verschiedene


HomeGesamtes ProtokollVorherige SeiteNächste Seite