Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung, 7. März 2007 / Seite 97

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Veranstaltung „Chancengleichheit für Frauen“ geheißen. 400 Frauen waren dort anwe­send, Referentinnen waren Christa Meves und Eva Herman. Und Sie können sich leb­haft vorstellen, wie die Diskussion verlaufen ist, wie polarisierend diese Veranstaltung letztendlich war, wie diese Aussagen der beiden Referentinnen polarisierten. (Abg. Öllinger: Das darf ja nicht wahr sein! Da ist nichts mehr polarisierend!)

Mir ist es wichtig, dass wir auf die Bedürfnisse der Frauen in ihrer gesamten Band­breite eingehen. Letztendlich ist es auch unsere Pflicht als PolitikerInnen, darauf einzu­gehen: Ob das nun in der Kinderbetreuung bedeutet – ich würde es „Möglichkeiten“ und nicht „Plätze“ nennen –, dass es eben die Förderung geben soll, zu Hause die Kin­der zu betreuen, wie die Antwort von Bundesminister Pröll war, oder ob ich die Kinder zu Hause durch Kinderbetreuung, durch eine Tagesmutter, wie das in Niederösterreich der Fall ist, oder durch ein Kindermädchen betreuen lasse – Absetzbarkeit der Kinder­betreuung wäre hier wichtig! –, oder ob ich eben die Kinder bei einer Tagesmutter unterbringe oder in einer Kinderbetreuungseinrichtung. Letztendlich auch das – Ihr Vorschlag ist wichtig! Die Bandbreite ist es, die Wahlfreiheit ist es. Dafür ist die ÖVP immer eingetreten.

Ich bitte Sie, die ideologische Brille abzunehmen und die Bedürfnisse der Frauen zu sehen. Das ist auch in der Frauenpolitik wichtig. Das Einzige, was ich zulassen würde, ist eine Frauenbrille für Männer letztendlich, wenn wir sehen, dass man bei Balustra­den, die oben angebracht und durchsichtig sind, den Frauen unter die Röcke sehen kann, oder wenn Wohnungen mit Fenstern installiert werden, wo die Fenster bis ganz hinunter gehen und es viele Fenster gibt, die zu putzen sind – das ist alles architekto­nisch von Männern konzipiert.

Ich glaube und ich bin davon überzeugt, dass die ÖVP gute Arbeit geleistet hat. Wir werden diesen Weg weitergehen, und die Breite der Bedürfnisse der Bevölkerung der Frauen werden wir auch weiterhin ernst nehmen. (Beifall bei der ÖVP.)

17.49


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun kommt Frau Abgeordnete Dr. Belako­witsch-Jenewein zu Wort. 10 Minuten Redezeit. – Bitte.


17.50.19

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Frau Minister! Frau Staatssekretärin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Der vorliegende Antrag der Grünen zielt meiner Ansicht nach ganz eindeutig darauf ab, das Auseinanderdividieren der Geschlechter wieder einmal zu forcieren. Und das ist ein Bild und ein Weg, den wir Freiheitlichen sicher nicht mitgehen werden.

Unserer Überzeugung nach kann es nur ein Miteinander von Männern und Frauen ge­ben. Wenn Sie sich, meine Damen und Herren von den Grünen, schon so wichtig mit der Frauenförderung auseinandersetzen, dann gebe ich Ihnen in einem Punkt Recht, dass natürlich Frauenförderung und Familienförderung zusammengehören. Sie haben es nicht dezidiert gesagt, aber Sie haben einen wichtigen Punkt hineingebracht: Das ist die Kinderbetreuung. Die Frage der Kinderbetreuung ist mit Sicherheit eine sehr aktu­elle. Immerhin beeinflusst es ja auch die Zukunftsperspektiven der Österreicher. Kin­derbetreuung an und für sich greift in die Privatsphäre ein. Die Art der Kinderbetreuung ist aber auch immer ein Spiegelbild der Gesellschaft. Ich möchte nicht, dass in Öster­reich Kleinstkinder nur in Kinderkrippen abgeschoben werden. (Beifall bei der FPÖ.)

Erlauben Sie mir, einen Blick über die Staatsgrenzen hinaus nach Frankreich – ein EU-Staat, der mit ungefähr zwei Kindern pro Frau sicherlich die höchste Geburtenrate in der alten EU hat – und einen Vergleich mit den Kinderbetreuungseinrichtungen in Frankreich anzustellen. In Frankreich ist es so, dass es auch fern dieser so genannten


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