Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung, 7. März 2007 / Seite 98

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Kinderkrippenplätze Tagesmütter gibt, die auch für eine einkommensschwache Familie leistbar sind. Daneben aber – und das ist gerade in Frankreich wirklich ein wichtiger Punkt und das ist der, der gerade von der linken Reichshälfte sehr oft übersehen wird – gibt es in Frankreich eine sehr große Unterstützung für Mütter, nämlich für Mütter, die aus dem Beruf ausscheiden, und das über mehrere Jahre. In Österreich liegt es da eher im Argen. In Österreich haben wir das Kindergeld, das ist zwar schön und gut, aber dann ist es schon wieder aus. Wenn ich mir das neue Regierungsübereinkommen durchlese, dann sehe ich, dass da schon wieder von einer Flexibilisierung, von einer Verkürzung des Kindergeldes geredet wird. (Abg. Heinisch-Hosek: Ja, das wird auch kommen!)

Ja, es ist schlimm genug, dass es kommen wird, denn letztendlich – und das hat eine meiner Vorrednerinnen, die Frau Abgeordnete Rosenkranz, schon gesagt –: 42 Pro­zent der Mütter möchten bei ihren Kindern bleiben! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Stra­che – in Richtung SPÖ –: Auf die vergessen Sie!)

Und wenn Sie es verkürzen, dann haben diese Frauen noch viel weniger Chancen, bei ihren Kindern zu bleiben und müssen die Kinder wieder irgendwo unterbringen. Und genau das ist der Weg, den wir nicht gehen wollen. Wir wollen, dass die Mütter unter­stützt werden. (Beifall bei der FPÖ. )

Wir wollen, dass die Mütter ein eigenes Gehalt bekommen. Wir wollen, dass die Mütter abgesichert sind. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Wurm: Was ist mit den Vätern in Ihrem Konzept?)

Sie haben heute die Ausgleichszulage mit 724 € hier gelobt. Es gibt immer noch Mütter in Österreich, die drei, vier Kinder aufgezogen haben und mit nicht einmal 300 € in Pension gegangen sind. Das ist das Sittenbild, das ist Ihnen Kindererziehung wert in diesem Land! Und das ist eine Schande für Österreich. (Neuerlicher Beifall bei der FPÖ.)

Aber ein wichtiges Thema der Frauenpolitik – und das lassen gerade die Grünen gerne unter den Tisch fallen, weil es ihrem heilen Multikulti-Weltbild widerspricht – ist die Zu­wanderung. Gerade diese schrankenlose Zuwanderung in den letzten Jahrzehnten hat dazu geführt, dass in Österreich wieder ein Frauenbild Einzug gehalten hat, das wir im 21. Jahrhundert eigentlich nicht mehr brauchen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Heinisch-Hosek: Was ist das für eines?) Und das ist das Klischeebild des Heimchens am Herd, das dem Mann bedingungslos zu gehorchen hat. Und wo wird das gelebt? – Das wird in Ihren Zuwandererfamilien mit dem islamischen Hintergrund gelebt! Und das müssen Sie auch einmal zur Kenntnis nehmen! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Heinisch-Hosek: Passen Sie auf! – Abg. Stadlbauer: Das ist ja unglaublich!)

Ich weiß, Sie sind alle auf diesem Auge blind. Für Sie ist es eine Bereicherung, wenn es aus dem Ausland kommt. Aber ein Beispiel: das Kopftuch, der Kopftuchzwang. (Zwischenruf der Abg. Stadlbauer.) Den Damen und Herren der linken Reichshälfte kommen vor lauter Rührung die Tränen! (Zwischenruf der Abg. Heinisch-Hosek.) Ich weiß, ich verstehe das. Sie empfinden das als multikulturelle Bereicherung. Für uns ist das ein Symbol der Unterdrückung der Frau. (Beifall und Bravorufe bei der FPÖ.)

Ein Symbol der Unterdrückung, das in einem Europa des 21. Jahrhunderts nichts mehr verloren hat. (Abg. Heinisch-Hosek: Menschenrechtlich schwer bedenklich, was Sie da tun!) Und in Frankreich beispielsweise ist das Kopftuchverbot bereits Realität. Und laut einer Studie des französischen Bildungsministeriums empfinden sogar die Schüle­rinnen aus Familien mit nordafrikanischem Hintergrund – also muslimische Schülerin­nen – das Verbot des islamischen Kopftuches in der Schule als Befreiung. Das ist auch eine Tatsache, die müssen Sie auch zur Kenntnis nehmen! (Beifall bei der FPÖ. – Zwi­schenruf der Abg. Mag. Wurm.)

 


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