Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung, 7. März 2007 / Seite 132

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diese Änderung deshalb wichtig, weil es dadurch auch den kleinen Vertretungskörpern beziehungsweise den Studierenden, die an einer kleinen Universität oder Akademie studieren, ermöglicht wird, indirekt auch an der Wahl der Bundesvertretung der Studie­renden teilzunehmen.

Wenn Ihnen also die Repräsentation nicht nur möglichst vieler, sondern auch kleiner Universitäten und Akademien in der Bundesvertretung der Studierenden ein Anliegen ist, dann sollten Sie für diesen Antrag stimmen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

19.57


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Hakl. Ebenfalls 3 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte, Sie sind am Wort.


19.57.19

Abgeordnete Mag. Karin Hakl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Eine notwendige Anpassung des Gesetzes an die Vorgaben der obersten Ge­richte wird vorgenommen, das ist gut so – tatsächlich sind die Anliegen, die Interessen und die Notwendigkeiten der Studierenden völlig andere.

Zum einen haben wir noch immer keine langfristig tragfähige Regelung, was die Regu­lierung beim Zuzug deutscher Studenten zum Medizinstudium betrifft. Ich darf in die­sem Zusammenhang unserem Wissenschaftsminister ganz, ganz herzlich danken; er hat nämlich über den Wunsch einiger Studenten einen Missstand an der Innsbrucker Universität abgeschafft. Dort war es sehr, sehr schwierig, Praktikumsplätze zu bekom­men, es gab lange Wartezeiten – etwas, das sich niemand wünschen kann. Leute, die mitten im Studium sind, müssen ein oder zwei Jahre auf ein weiteres Praktikum war­ten.

Wir müssen uns bewusst sein über die Ursache, dass es dazu überhaupt gekommen ist. Das waren die ersten Anstürme, auf die man nicht vorbereitet sein konnte, Herr Dr. Grünewald, weil Sie immer sagen, man hätte das doch früher regeln können. Unge­regelt war der Ansturm im ersten Jahr, und diesen Sack schleppen wir heute noch mit. (Präsidentin Dr. Glawischnig-Piesczek übernimmt den Vorsitz.)

Es ist auch viel zu kurz gegriffen, einfach zu sagen – wie das auch Herr Kollege Brou­kal in der Vergangenheit schon mehrfach getan hat –: Machen wir doch die Unis mehr auf, mehr Ausbildner, öffnen wir sie für alle! – Das Medizinstudium hat gegenüber an­deren Studien gewisse Besonderheiten. Es geht nicht nur ums Personal, und unbe­grenzt steht auch nicht Personal in der immer gleich bleibenden Qualität zur Verfü­gung, es geht auch darum, dass Universitätslehrer gleichzeitig meistens in den klini­schen Fächern auch noch ärztlich tätig sind, tätig sein wollen und tätig sein müssen. (Zwischenruf des Abg. Dr. Grünewald.) Immer, in den klinischen Fächern; es gibt auch nicht klinische Fächer, Herr Professor. In den klinischen Fächern ist das so.

Dazu braucht man auch Patientenzahlen, um gute Forschungsergebnisse zu haben, die entsprechend hoch sind. Man kann das auch nicht beliebig aufteilen, auf beliebig viele Lehrende, auf beliebig viele Forschende. Schon viel früher, in den vorklinischen Fächern, ergeben sich Engpässe. Beispiel Sezierkurse. Bereits heute ist es notwendig, dass jemand seinen Körper nach seinem Ableben der Wissenschaft vermacht, damit eine Leiche seziert werden kann.

Es gibt heute schon Engpässe: Es gibt keine unbegrenzte Anzahl an Sezierplätzen für die Studierenden. Wir sind kein so großes Land, und wir können unsere Patientenzah­len für mehr Universitäten nicht aufstocken.

Ich möchte noch ganz kurz auf ein Thema zu sprechen kommen, das mich sehr be­schäftigt: Ein Missverhältnis, das eigentlich schon besteht – das betrifft auch die Frau


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