Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung, 7. März 2007 / Seite 166

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um die Versorgungssicherheit und andererseits um die Versorgungsethik, das heißt, dass alle Menschen Anteil an der Energie haben können und dass durch immer mehr Alternativen aus erneuerbarer Energie dies auch langfristig ökologisch gesichert ist. Da ich jetzt zwei Mal aus der Ausschusssitzung zitiert worden bin, möchte ich hinzufügen: Ich meinte natürlich, dass man eine Gesetzesanpassung unterscheiden soll von einer notwendigen Grundsatzdiskussion.

Ich habe mich sehr intensiv mit der Frage der Energie beschäftigt – die Ergebnisse lie­gen auch in Buchform vor, wobei sich der erste Band sozusagen mehr mit konventio­neller Energie beschäftigt und der zweite Band mehr mit den erneuerbaren Energien. Wir haben die Ergebnisse der Fachleute unter dem Titel „Energieautonomes Öster­reich – Utopie oder Notwendigkeit“ auch publiziert.

Wir alle wissen, dass wir viel zu viel CO2 emittieren: immerhin 93 Millionen Tonnen. Wenn nun der Herr Bundesminister auf die Reduktion von 3 Millionen Tonnen weniger verweist, so muss ich sagen: Diese Reduktion ist durchaus anzuerkennen. Aber errei­chen müssen wir bis 2012 eine Absenkung auf rund 70 Millionen Tonnen! Das bedeu­tet, dass gewaltige Mehranstrengungen zu unternehmen sind gegenüber dem, was derzeit stattfindet.

Aber man soll sich auch nicht schlechter machen, als man ist: Österreich ist ein Spit­zenreiter in der Frage der erneuerbaren Energie! Das ist ganz unbestritten, daher wol­len wir in Anbetracht dieser Tatsache weiter auf einem festen Boden stehen und das zügig weiter ausbauen. Ich glaube auch, dass die Zeit der Liberalisierungs-Euphorie hinter uns liegt und jetzt eine Zukunftsstrategie zu entwickeln ist.

Geschätzte Damen und Herren! Wir wissen natürlich, dass wir mehr Autonomie auch dadurch erreichen können, dass dezentrale Versorgungssysteme mit einem unter­schiedlichem Mix von Energie aufgebaut werden. Es kann nicht ein einzelner Energie­träger den Erfolg bringen! Daher bin ich überzeugt davon, dass wir in dieser Diskussion nur gewinnen können, und zwar alle gewinnen können, vor allem die Österreicherinnen und Österreicher.

Wir wissen, dass an erster Stelle nach wie vor die Hebung der Energieeffizienz steht; das ist ja ein Stichwort. Hinsichtlich dieser Energieeffizienz, deren Steigerung um min­destens 20 Prozent angestrebt wird, haben wir meiner Ansicht nach eine große Re­serve, da Fachleute sogar bis 40 Prozent für möglich halten. Genauso wichtig sind das Energiesparen – mit einem Potential von 8 bis 12 Prozent – und eben der Ausbau der erneuerbaren Energien, die unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Sicherung abso­lut notwendig sind.

Geschätzte Damen und Herren, Österreich steht bei der Nutzung erneuerbarer Ener­gien auf einem guten Boden, der weiter aufgebaut werden soll. Die Österreicherinnen und Österreicher akzeptieren nämlich die alternative Energie in sehr hohem Maße und streben auch einen besseren Energie-Mix an. Daher glaube ich persönlich, dass zu dieser Problemstellung ein wesentlicher Beitrag zum Beispiel aus dem Energie- und Klimafonds kommen wird, dem wir in den nächsten vier Jahren immerhin 500 Millionen zur Verfügung stellen werden, Herr Bundesminister.

Wenn wir das machen, dann bin ich überzeugt davon, dass viele Technologien entwi­ckelt werden, die zu marktfähigen Produkten führen und die die langfristige Energie­sicherung werden gewährleisten können. In diesem Sinne sind wir auf einem guten Wege. (Beifall bei der SPÖ.)

21.45


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Steindl. Auch Sie möchten 3 Minuten sprechen. – Bitte.

 


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