Wenngleich die
Terrorbedrohung Österreichs derzeit trotz dieser Drohung nicht als akut
eingeschätzt wird ist doch auch für Österreich von einer
zunehmenden Terrorwahrscheinlichkeit auszugehen. Bereits der
Verfassungsschutzbericht 2005 warnte davor, dass eine zunehmende
Radikalisierung islamischer Gruppen zu erkennen sei, die potenziell zu
Anschlägen innerhalb und außerhalb von Österreich motiviert
werden können. Die in Österreich festgestellten Personen würden
äußerst konspirativ agieren, heißt es im Bericht. Meistens
verkehrten sie in Moscheen, wo durchaus als radikal einzustufende Imame
predigten. Die erhöhte mediale Aufmerksamkeit während der EURO 2008
könnte Österreich als Ziel terroristischer Akte jedenfalls
attraktiver machen. Umso skurriler mutet es an, wenn der interimistische
Landespolizeikommandant den Einsatz von Fliegerabwehr – wie bei
allen internationalen Großereignissen weltweit mittlerweile Standard
und in Österreich in den letzten Jahren auch praktiziert – gegen die
verfassungsrechtlich abgesicherte Rechtslage (bestätigt durch die
Anfragebeantwortung von BM Darabos, 128/AB) in der letzten Ausgabe der
Bezirkszeitung ablehnt.
EURO 2008 –
Prävention für Freundschaftsspiele: Deutschland hat im Rahmen der
Fußball-WM 2006 bewiesen, dass eine abgestufte Vorgangsweise der
Exekutive bis hin zu einer Präventivhaft wirksam, rechtlich zulässig
und sinnvoll ist. Amtsbekannte Gewalttäter (Hooligans) wurden bereits bei
der Anreise in polizeilichen Gewahrsam genommen, die maximale Anhaltedauer
betrug 24 Stunden. Während SPÖ, Grüne und FPÖ dieses Modell
einer Präventivhaft ablehnen, bekräftigen ÖVP und BZÖ die
Forderung danach. Ein Aussetzen des Schengen-Abkommens für die Zeit der
EURO 2008 würde zusätzlich die legale Möglichkeit der
Einreise-Verweigerung für gewalttätige Fußball-Fans
(Stichwort: Hooligan-Datenbank) schaffen.
Wiener Polizei im
Rotlicht:
Das Vertrauen der Bürger in die Funktionsfähigkeit der
Polizei leidet derzeit an den Intrigen und Rotlicht-Kontakten in der Wiener
Polizei massiv. Ein derartiger, nun schon über ein Jahr anhaltender
„Außenauftritt“ schlägt sich auch auf die Motivation der
korrekten und fleißigen Polizisten nieder und ist damit negativ für
die Sicherheit der Bürger. Wenn BM Platter meint, die Verantwortung
für diese Zustände auf den Sicherheitsdirektor von Wien alleine
abschieben zu können, ist das nach sieben Jahren ÖVP-Führung im
BMI wenig glaubwürdig. Die mangelnde Dienstaufsicht ist da wohl auch im
Bereich der früheren Ressortführung zu suchen.
Justiz und Sicherheit – Haftentlassungen sind keine Lösung:
Die Zahl der Häftlinge ist in den vergangenen Jahren
größtenteils bedingt durch die stark steigende
Ausländerkriminalität gestiegen: Waren es 1989 noch knapp unter 6.000
und 1998 knapp unter 7.000, saßen im Jahresschnitt 2006 schon 8.639 Gefangene
in Österreichs Justizanstalten. Dazu kommt: Mittlerweile sind bereits 42
Prozent der Häftlinge Ausländer, besonders hoch ist ihr Anteil bei
den Untersuchungshäftlingen (56,8 Prozent). Die österreichischen
Justizanstalten konnten Ende 2006 nominell 8.650 Häftlinge aufnehmen.
Tatsächlich „sitzen“ aber etwa 9.100 Personen. Dazu kommt,
dass zur Erfüllung der gesetzlichen Auflagen (Trennung verschiedener
Häftlingsarten) eigentlich eine Haftraumreserve von 15 % erforderlich ist.
Ein Sinken der Häftlingszahlen ist bei steigender Kriminalität nicht
zu erwarten; es müssten daher etwa 1.500 zusätzliche Haftplätze
errichtet werden, um den Bedarf zu erfüllen.
Haftentlassungen statt Gefängnisbau: Massive Kritik haben aktuelle Pläne von SPÖ-Justizministerin Berger ausgelöst, die Häftlingszahlen in den überbelegten heimischen Strafvollzugsanstalten um 10 Prozent senken zu wollen, statt zumindest das schon geplante zusätzliche Gefangenenhaus für Wien zu bauen. Bergers Plan: Ein 10-
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