Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll16. Sitzung / Seite 36

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gutzumachen sind! Auch hier könnte man darüber diskutieren, wie das zu organisieren sein könnte und wie man hier nachhaltig etwas tun könnte.

Oder, Frau Justizministerin, wie werden Sie denn damit umgehen – Ihre Fraktion war ja immer dagegen –: Wir haben in den letzten Jahren gerade bei der Ausländer­kriminali­tät Maßnahmen gesetzt, etwa gegen das Freipressen von Untersuchungshäftlingen und Schubhäftlingen aus der Untersuchungshaft durch Hungerstreik, werden Sie das belassen, oder wollen Sie in Ihrem Sinn und im Sinne Ihrer Fraktion das alles wieder zurückdrehen? Sind Sie bereit, straffällige Ausländer auch wirklich rigoros abzuschieben?

Oder die Terrorgefahr: Herr Bundeskanzler, Sie haben die EURO 2008 angesprochen. Das ist eine potentielle Gefahr für Österreich, und man sollte nicht so tun, als ob wir mit unserem freundlichen Gesicht und mit dem Donauwalzer irgendjemanden davon abhalten könnten, in Österreich gewisse Ziele zu verfolgen. Das ist neben der Sicherheitsexekutive – Sie haben gesagt, 1 000 Polizisten mehr ist Ihr Ziel; ich bin gespannt, wann Sie das umsetzen werden – auch eine Frage des österreichischen Bundesheeres, und da ist auch der Verteidigungsminister gefragt. Er hat ja belobigt, er habe das Budget erhöht – ich höre, dass das Budget um 60 Millionen bis 80 Mil­lionen € reduziert wird.

Da geht es nicht um den Katastrophenschutz, Herr Bundeskanzler, sondern da geht es darum, die Exekutive bei Sicherungseinsätzen, beim Objektschutz, beim Personen­schutz zu unterstützen. Es geht letztlich auch darum, die Luftraumüberwachung zu gewährleisten. Wenn man natürlich einen Verteidigungsminister einzig und allein mit dem Auftrag ausstattet, Abfangjäger abzubestellen, und er dann nur sagt, leider habe er dafür keinen Grund im Vertrag gefunden, wenn also ein Verteidigungsminister, der auf die Verfassung angelobt ist, bedauert, dass bei diesem Geschäft alles in Ordnung gewesen ist, so ist das ja auch einzigartig in der Geschichte der Zweiten Republik.

Herr Bundeskanzler, nehmen Sie endlich zur Kenntnis: Es war hier alles in Ordnung! Setzen Sie dieses Projekt um – es ist notwendig für die Luftraumüberwachung, gerade auch zur Terrorabwehr –, und konzentrieren Sie sich in der Sicherheitspolitik und in der Landesverteidigung nicht auf Ihre parteipolitisch und ideologisch motivierten Ziele, sondern darauf (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen), die Sicherheit des Landes und seiner Bevölkerung auch wirklich zu garantieren: beim Bundesheer, bei der Exekutive, bei der Polizei, bei der Justiz. Alles für die Bevölkerung, Hilfe für die Opfer – aber keine Milde für die Täter! (Beifall beim BZÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

12.52


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der soeben verlesene Entschließungsantrag der Abgeordneten Ing. Westenthaler, Scheibner ist ordnungsgemäß eingebracht und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Ing. Westenthaler, Scheibner, Kolleginnen und Kollegen, einge­bracht im Zuge der Debatte über den dringlichen Antrag zum Thema „die große Koalition als Sicherheitsrisiko für Österreich“, betreffend Einrichtung einer Sexualstraf­täter­datei und eines Datenverbunds zum Kinderschutz

 


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