haben, darunter Jean Monnet, Robert Schuman, Konrad Adenauer und Alcide
de Gasperi.
Auch wenn
Österreich erst 1995 beigetreten ist, so hat die europäische
Integration dennoch schon vorher zu einer guten Entwicklung in Österreich
beigetragen, ebenso wie Österreich als Stätte des Dialogs zum
Brückenbauer geworden ist zu den Menschen in den vor kurzem beigetretenen
Staaten.
Mit der Erweiterung
von zunächst sechs auf nunmehr 27 Staaten wurde die Wiedervereinigung
des Kontinents beinahe verwirklicht, der über Jahrhunderte durch Nationalismus,
Kriege und den Geist der Herrschaft über andere Völker geteilt war.
Viel zu lange schienen Kriege wie ein Schicksal Europas. Sie haben die
Ausbreitung menschenverachtender totalitärer Regime gefördert, die
Millionen von Menschen in Tod und Leid gestürzt haben. Nach dem
Zusammenbruch des Kommunismus ist die Europäische Union für beinahe
500 Millionen Menschen ein Raum des Friedens, der Freiheit, der Sicherheit
und der Herrschaft des Rechts als Grundlage für Wohlstand und für eine
chancenreiche Zukunft geworden.
Das europäische
Integrationsprojekt war und ist das Versprechen Europas, alle totalitären
Herrschaftssysteme und Ideologien für alle Zeiten zu überwinden,
ihren Anfängen zu wehren und den Nationalismus hinter sich zu lassen. In
diesen Tagen wird daher auch der Mut und die Aufopferung derjenigen
gewürdigt, die zum Zusammenbruch des NS-Regimes, zum Ende der
kommunistischen Herrschaft in ihren Ländern beigetragen haben. Wir
gedenken auch all jener, die gegen die rechten Diktaturen in Spanien, Portugal
und Griechenland Widerstand geleistet und ihre Länder so in die Demokratie
und nach Europa zurückgeführt haben.
Die Europäische
Union gründet als Wertegemeinschaft auf Demokratie, Freiheit und den
unveräußerlichen Menschenrechten. Sie ist als Zusammenschluss aus
freiem Willen der Völker getragen vom Geist der Versöhnung und der
Solidarität. Heute ist die Europäische Union die Antwort auf die großen
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: die Globalisierung, die
Bedrohungen unserer Sicherheit und die Bewahrung unserer natürlichen
Lebensgrundlagen.
Angesichts globaler
Herausforderungen braucht es ein handlungsfähiges Europa auf der Grundlage
von regionaler und kultureller Vielfalt. Die verschiedenen Minderheiten in
Europa sind ein wertvoller Teil dieser Vielfalt.
Als eine Union der
Bürgerinnen und Bürger muss die größer gewordene EU in
besonderer Weise auf die Balance bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben achten,
einerseits das gemeinsame Interesse aller Mitgliedstaaten wirksam wahrzunehmen
und andererseits nicht unnötig in das Eigenleben der Mitgliedstaaten und
Regionen einzugreifen.
Der europäische
Binnenmarkt als eine wichtige Grundlage von Wachstum und Beschäftigung,
die Weiterentwicklung
des sozialen Zusammenhalts in Europa,
eine starke gemeinsame
Währung als Grundlage der Stabilität,
der Raum der Freiheit,
der Sicherheit und des Rechts,
die nachhaltige
Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen,
die Weiterentwicklung
des europäischen Sozialmodells, der sozialen Marktwirtschaft und der
europäischen Idee der sozialen Gerechtigkeit sowie der Gleichberechtigung
der Frauen,
die Erfüllung des
Friedensauftrags und der Rolle als Friedensstifter,
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