Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 29

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Wir müssen jetzt nicht die Sanierung in den Mittelpunkt stellen, sondern wir können – weil die richtigen Maßnahmen gesetzt wurden – die Zukunftsinvestitionen in den Mittel­punkt rücken. Daher sind diese Budgets wie kaum andere zuvor Budgets, die dem Anspruch der Generationengerechtigkeit entsprechen.

Ich sage Ihnen aber auch ganz offen, dass wir hier ein Stück Weg vor uns haben, Sie wissen das: Der Schulden-Rucksack der vergangenen Jahrzehnte hängt immer noch schwer an unseren Schultern. Immerhin sind es über 3 000 €, meine Damen und Her­ren, die jeder Österreicher, jede Österreicherin an Schuldentilgung pro Jahr mitzufinan­zieren hat. Stellen Sie sich vor, was man mit diesem Geld sonst machen könnte! – Das ist eigentlich unzumutbar, und mit mir soll und wird es eine derartige Hypothek auf die Zukunft nicht geben dürfen, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Wie viel ist denn getilgt worden in den letzten Jahren? Die Tilgung ist nicht in Sicht! – Abg. Lutz Weinzinger: Zwei Jahrzehnte!)

Meine Damen und Herren! Defizite und Schulden sind der größte Feind für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand. Defizite und Schulden engen unseren Handlungsspiel­raum ein und verhindern notwendige Zukunftsinvestitionen. – Diese Fesseln wollen wir abstreifen, von diesen wollen wir uns frei machen, damit wir richtig in die Zukunft inves­tieren können!

Das zeigt auch, wie ernst wir die Verantwortung gegenüber den Bürgern nehmen dadurch, dass mit diesen Budgets die Abgabenquote weiter sinkt: Wir werden im Jahr 2008 bei einer Abgabenquote von 41,6 Prozent liegen – immerhin war sie zu Be­ginn dieses Jahrzehnts noch bei über 44 Prozent. Und, was besonders wichtig ist – und darauf sind wir stolz, meine Damen und Herren! –: Wir haben es in diesen beiden Budgets geschafft, dass Österreich tatsächlich, wie ich schon gesagt habe, unter 60 Prozent Schuldenstand im Jahr 2008 rückt. – Das Land entschulden, die Bevölke­rung entlasten und in die Zukunft investieren – das ist zukunftsgerecht und generatio­nengerecht, meinen Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Und ein drittes Ziel neben der Frage der Zukunftsgerechtigkeit, meine Damen und Her­ren, ist die Attraktivität des Lebens- und Wirtschaftsstandortes Österreich. Wir haben unser wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Leitbild – wir müssen es nicht erfinden. Die ökosoziale Marktwirtschaft, meine Damen und Herren, das bedeutet, Freiheit und Leistung sind Voraussetzungen für soziale Sicherheit und nachhaltige Entwicklung. Das ist unser Leitbild für die Zukunft, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Das sichert Wachstum und Beschäftigung und verbessert die Rahmenbedingungen auch für die Wirtschaft, damit wir Vollbeschäftigung erreichen.

Standortfeindliche Diskussionen sind wirklich kontraproduktiv. Ich möchte, dass Öster­reich als Land für Investoren attraktiv bleibt, weil nur in ein starkes Land, in ein wirt­schaftlich erfolgreiches Land Menschen kommen, die auch investieren wollen. Dabei geht es mir nicht um Groß oder Klein, meine Damen und Herren, nein, die Klein- und Mittelbetriebe sind genauso wichtig wie die großen Flaggschiffe. Entscheidend ist nicht die Größe in der Wirtschaft, sondern der wirtschaftliche Erfolg. Wir wollen denen hel­fen, die besser sind, das ist unser Ziel. (Beifall bei der ÖVP.)

Unser Ziel heißt daher, den Mittelstand zu unterstützen, die Leistungen, die Werte, für die Mittelstand steht – für Verantwortung, für Fleiß, für Leistung und Einsatzbereit­schaft.

Es ist klar, meine Damen und Herren, wenn Sie in die Wirtschaft hinausgehen – und das macht sicher und stolz –, dass diese Betriebe eine wirkliche Erfolgsgeschichte schreiben: Viele Betriebe sind in der Zwischenzeit Europameister, sind Weltmarktfüh­rer, sind wirkliche Innovationsweltmeister, meine Damen und Herren, die stehen oft


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