Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 79

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wissenschaftlichen Bereich, und das würde der Wirtschaft auch direkt nützen. (Zwi­schenbemerkung von Bundesminister Dr. Bartenstein.)

Es wird prognostiziert, dass EU-weit im Bereich der Tourismus- und Freizeitwirtschaft zusätzlich etwa zwei Millionen Menschen Chance auf Beschäftigung haben werden. Diese Chance sollten wir nützen, aber wir sollten auch einen ganz klaren und scharfen Blick betreffend die Ausgangssituation für Österreich haben.

Zunächst die etwas negativ gekennzeichneten Punkte: Wir haben 2004 die Poleposi­tion im weltweiten Ranking der internationalen Ankünfte leider verloren. Unser Markt­anteil bei den internationalen Ankünften beträgt 2,5 Prozent – da sind wir gleichauf mit der Türkei, das ist gar nicht so schlecht, aber verglichen mit Frankreich, man muss im­mer das Bessere sehen, mit einem Anteil von 9,4 Prozent, hat Österreich noch einiges an Potential.

Der österreichische Marktanteil am internationalen Tourismus ist allerdings – das ist kein Schlechtreden, sondern ein klarer Blick – seit 1995 konstant rückläufig.

Die Aufenthaltsdauer – das hat etwas mit Einkommen, Zeit und Freizeit zu tun – ist auch kontinuierlich rückläufig. Das muss aber nicht unbedingt etwas Negatives bedeu­ten.

Was sich aber im positiven Sinne nicht oder kaum verändert hat, ist der Anteil der direkten und indirekten Wertschöpfung. Der Beitrag der Freizeit- und Tourismuswirt­schaft zum BIP liegt – 17 Prozent haben wir nicht erreicht – zwischen 16 und 17 Pro­zent.

Was ebenfalls positiv auffällt und verbesserungswürdig ist, gleichzeitig aber auch eine Chance darstellt, ist der Anstieg der Beschäftigung in den letzten Jahren um 11,2 Pro­zent.

Uns muss bewusst sein: Tourismus ist ein Wirtschaftsbereich, in dem in jeder Hin­sicht – bei Konsumenten und Dienstleistern – der Mensch im Mittelpunkt des Tuns, Handelns und Agierens steht. Tourismus ist gleichbedeutend mit der Kunst- und Kultur­politik der Republik Österreich, sowohl der traditionellen als auch der innovativen.

Unsere Visitenkarte, die wir in der Welt abgeben, wird stark geprägt von der Freizeit- und Tourismuswirtschaft. Die Freizeit- und Tourismuswirtschaft ist auf Grund ihrer in­ternationalen Bedeutung aber auch im Hinblick auf das Klima sehr wichtig, weil man damit manch nationalistische Tendenzen aufbrechen kann, und hat daher ein Recht auf ein starkes gemeinsames Engagement.

Da das rote Licht leuchtet, komme ich zum Schlusswort. Ein Dank an all jene, die bis­her erfolgreiche Grundlagenarbeit geleistet haben, AK und etwa die Österreichische Hoteliervereinigung. Ein Dank auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sek­tion Tourismus.

Als frauenbewusste Parlamentarierin finde ich es einfach gut, Herr Minister, dass Sie in Ihrem Bereich Frauen in Spitzenpositionen bringen. Das ist in Ordnung, das finde ich lobenswert.

Für den Tourismus in Österreich gilt, was für uns im Ausschuss gilt, ohne dass wir das schönreden und Weihrauch verbreiten: Nur gemeinsam sind wir stark im internationa­len Wettbewerb! – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie bei Abgeordneten von FPÖ und BZÖ.)

12.57


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Herrn Abgeordnetem Hörl erteile ich für den Ausdruck „Frechheit“ einen Ordnungsruf.

 


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